Bad Vilbel. „Ich liebe diese Stadt und ihre Menschen – Bad Vilbel ist mir ans Herz gewachsen!“ Dieses Bekenntnis war einer der ersten Sätze, die die neue Quellenkönigin Sahra I. an Montag, unmittelbar nach ihrer Inthronisation an ihr Volk richtete.
Zwar ist Sahra Hübner, wie Ihre Majestät mit bürgerlichem Namen heißt, nicht wie ihre Mama Annemarie – mit Geburtsnamen Weidinger – in Bad Vilbel geboren. Aber ihr Herz schlägt für die Quellenstadt, versicherte sie. Schon während sie in ihren ersten drei Lebensjahren in Frankfurt und Büdesheim lebte, habe sie bei ihrer Bad Vilbeler Oma immer Hassia-Wasser zu trinken bekommen. „Das musste einfach sein.“
Als angehende Erzieherin und große Schwester zweier Brüder und dreier Schwestern liebt Sahra Kinder. Ihre Augen leuchteten, als sie am Arm von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) die Bühne betrat – und zu ihren Füßen Dutzende von Kindern im Gras kauern sah. Dahinter waren die Tische voll von Hunderten erwachsener Inthronisationsgäste, die in der Hitze schwitzten, um bei dem großen Moment dabei zu sein. „Einen Rekord haben Sie schon aufgestellt. So viele Menschen gab es bei der Inthronisation einer Quellenkönigin noch nie“, stellte Stöhr fest.
Nicht nur für Sahra werde deshalb dieser Moment ein Höhepunkt ihrer Regentschaft sein, auch für ihn sei „die Einführung unserer Quellenkönigin einer der schönsten Termine. Heute ist Ihr Tag und der Beginn eines ganz besonderen Jahres“, sagte der Bürgermeister zu Sahra. Dann schossen die Bad Vilbeler Schützen Salut.
Sie sei besonders stolz, die Schärpe an Sahra weiterzugeben, versicherte die scheidende Quellenkönigin Simone I. Denn das königliche Insignium wandere nur zwei Häuser weiter in die Nachbarschaft. Da auch noch der Frankfurter Ex-Prinz gegenüber wohnt, gebe es bereits Überlegungen, die Straße in „Queens Avenue“ umzutaufen. „Es wird alles halb so schlimm“, gab Simone ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg. „Bleib natürlich und locker, dann bist du authentisch. Und wenn’s mal nicht weitergeht: Lächeln und winken, dann wird’s schon wieder.“
Simone habe die Quellenstadt hervorragend mit großem Charme repräsentiert und für jede Gelegenheit die rechten Worte gefunden, sagte der dankbare Bürgermeister Thomas Stöhr. Sie sei eine witzige, humorvolle, liebenswürdige, hin und wieder auch recht kecke Botschafterin für Bad Vilbel gewesen. Stöhr erinnerte etwa an das Weiltalfest im Taunus, als sie in ihrer Robe auf Inlineskatern den Berg hinab geschossen ist. Beim Luftmatratzen-Rennen am Samstag habe sie mit der zweitschnellsten Zeit eine blendende Figur gemacht (Bericht unten auf dieser Seite).
Simone bedankte sich bei allen Weggefährten – Familie, Stadtmarketing, Sponsoren und königlichen Freundinnen – für „die gemeinsame Zeit mit tollen Menschen, die ich sonst nie kennen gelernt hätte“. Im Kampf mit den Tränen verabschiedete sich die Musical-Studentin mit einer hochkarätigen, musikalischen Liebeserklärung an ihr Bad Vilbel, ehe sie wieder zur bürgerlichen Simone Appel wurde. Brausender Beifall tobte. „Als ich Simone auf Schloss Biebrich kennen gelernt habe, habe ich gleich gesagt, die gehört auf die Bühne“, erzählte die Goldsteiner Rosenkönigin Larissa I., die im Namen von zehn Hoheiten aus der Region die Abschiedsrede hielt. „Ich werde ihre supertolle Art und ihre spritzigen Grüße nie vergessen“, versicherte Mona Lorena Monzien, weiblicher Teil des Hessentagspaares 2010 aus Stadtallendorf, das schon vom Oberurseler Hessentagspaar 2011 begleitet wurde. Ebenso herzlich nahmen Königinnen und Hessentagspaare Sahra I. auf. Mit Blick auf das Stoffbouquet am Rücken ihres Kleides – geschneidert von Mode- Designerin Christina Kreuz – bemerkte die Steinfurter Rosenkönigin Sina I.: „Du hast wunderschöne Rosen.“