Das wurmt: Das neue Bürgerhaus mit Kita auf dem Heilsberg wird 2019/2020 gebaut. Doch konkrete Informationen darüber hatte der Ortsbeirat in seiner Sitzung dazu nicht.
Bad Vilbel. Ein Platz bleibt beim Ortsbeirat auf dem Heilsberg leer: der des Vertreters aus dem Bad Vilbeler Rathaus. Denn eigentlich geht es in der Sitzung nur um einen Punkt: Wann wird gebaut? Zum einen das schon lange geplante Jugendzentrum am Christeneck, zum anderen das dringend geforderte Bürgerhaus mit Kita auf der „Zigeunerwiese“. Doch außer lapidaren Auskünften kann Ortsvorsteher Peter Schenk (CDU) nur wenig Neues verlesen.
Das ärgert die Mitglieder des Gremiums und auch die anwesenden Bürger. So verliest Schenk eine Mitteilung von Bauamtsleiter Erik Schächer, nach der es wegen anhaltender Krankheitsstände keine neuen Informationen zum Jugendhaus gebe. Noch immer stehe eine Bodenradaruntersuchung aus.
„Diese Information hatten wir schon im Februar. Trotz Krankheit kann man ja eine externe Stelle beauftragen, die Untersuchungen vorzunehmen“, ärgert sich Petra Schärpf (Grüne) deren Partei die entsprechende Anfrage gestellt hatte. „Das Bauamt hätte unsere Fragen beantworten müssen“, findet auch Michael Rudolphi (FDP) .
Deswegen fordert das Gremium, dass Schächer zur nächsten Sitzung am 2. Februar 2017 auftaucht und bis dahin die Ergebnisse der Untersuchung im Gepäck hat. Auch sollen vorab die Einwände von Trägern öffentlicher Belange an den Ortsbeirat übermittelt werden. „Bisher haben wir die nicht zu Gesicht bekommen, nur punktuell etwas gehört“, kommentiert Carsten Hauer (SPD) den Vorgang.
Bis zum Bau des Jugendzentrums dürfte noch viel Zeit vergehen, zumal die Gegner weitere Klagen anstreben dürften. Doch viel drängender unter den Nägeln brennt dem Ortsbeirat die Frage nach einem neuen Bürgerhaus mit Kita auf der „Zigeunerwiese“.
Planung 2018 möglich
„Seit der Vorstellung eines konkreten Modells im Februar herrscht Stille“, ist Schärpf enttäuscht. Das Vorhaben wird nach der jüngsten Brandverhütungsschau „dringender als gedacht“, fügt sie an. Denn das Ergebnis dieser Schau, das an diesem Abend nicht im Detail bekannt ist, entscheidet über die Betriebserlaubnis nicht nur für die derzeitige Flüchtlingsunterkunft, sondern auch für den im Georg-Muth-Haus angeschlossenen Kindergarten Villa Wichtelstein. Für die kommenden fünf Jahre. „Diese fünf Jahre Luft sind nicht mehr da“, befürchtet Schärpf und erntet nickende Zustimmung aller Beiratskollegen.
Immerhin aber hat Ingrid Schenk (CDU) zwischenzeitlich erfahren, dass für den bald zu beschließenden Doppelhaushalt für die beiden kommenden Jahre Planungskosten in Höhe von 150 000 Euro für 2018 eingestellt worden sind. „2019 und 2020 kann dann gebaut werden“, hofft sie.
Auf Nachfrage bestätigt dies Bad Vilbels Stadtsprecher Yannick Schwander. Und noch mehr: So habe sich kürzlich Klaus Minkel als Vertreter der Bad Vilbeler Stadtwerke, dem mutmaßlichen Bauherren des neuen Gebäudes, mit Vertretern des Wetteraukreises getroffen. Ergebnis: Die Betriebserlaubnis wird für weitere fünf Jahre erteilt, wenn die Stadt einige der festgestellten Mängel behebt. Unter der Prämisse, dass der Bau auch wirklich im anvisierten Zeitrahmen erfolgt.
Kompromiss mit Kreis
Schwander: „Die Beseitigung der Mängel ist mit überschaubaren Kosten verbunden.“ Knackpunkt im Bürgerhaus ist laut Hartmut Schrade (CDU) das Lüftungssystem. Mängel hier seien nicht ohne größeren Aufwand zu beheben. Doch Schwander führt eine Übereinkunft mit dem Wetteraukreis an. Demnach sei der Gebäudekomplex auch ohne Lüftung zu beheizen. Kosten hierfür fielen also nicht an.
Ohne dieses Wissen spricht FDP-Mann Rudolphi von einem „immensen Risiko und einer gefährlichen Situation“, denen die Kinder in der Kita ausgesetzt seien. Er fordert die Einsicht in die Mängelliste und eine Kostenaufstellung. Der Heilsberg müsse nach dem Bau der neuen Sporthalle und des Feuerwehrgerätehauses Prioritäten setzen, en bloc seien alle anstehenden Aufgaben nicht zu leisten. Doch für alle Mitglieder ist klar: Das neue Bürgerhaus steht ganz weit oben auf der Agenda.