Es gibt keine Lösung, mit der wir ganz glücklich wären, sondern nur solche, mit denen wir leben können“, sagen Frank Gnadl, Hans Kempgen und Oliver Schmidt vom Vorstand der Naturfreunde Karben. Beim Stammtisch in ihrem Vereinsheim am Silberwiesenweg zwischen Okarben und Petterweil haben sie schon oft über die möglichen Varianten des Weiterbaus der B3 diskutiert. „Wir sehen die Notwendigkeit ein und wollen den Weiterbau nicht verhindern“, sagen die drei, die mit dieser Haltung jedoch nicht die Meinung sämtlicher Vereinsmitglieder vertreten. „Es gibt Mitglieder, die jeglichen Weiterbau ablehnen.“ Gnadl, Kempgen und Schmidt wünschen sich unbedingt eine Lösung, die den Erholungswert des Geländes der Naturfreunde so wenig wie möglich beeinträchtigt.
1977 wurde das Domizil der Naturfreunde gebaut, erinnert sich Gnadl, der am Bau beteiligt war. Die Naturfreunde wollen das Gelände nicht räumen und lehnen demzufolge den vom Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen (AV) eingebrachten Vorschlag einer Umsiedelung ab. „Dieser Standort ist für uns nicht beliebig, sondern viele von uns haben einen emotionalen Bezug.“ Das von der Stadt gepachtete Gelände verfüge über einen besonderen Charme, und die Naturfreunde können sich für ihre Hütte keinen geeigneteren Ort vorstellen als nahe am Heitzhöfer Bach. . In der Hütte werden Feste gefeiert, es finden Konzerte statt, kurzum: „Das Naturfreundehaus ist eine Begegnungsstätte für die Bevölkerung.“ Daher wäre jene Variante, bei der das Tal des Heitzhöfer Bachs und somit das Gelände der Naturfreunde mit einer Brücke überspannt würde, für sie die denkbar schlimmste Situation.
„Uns wäre die so genannte Tunnellösung am liebsten, bei der die neue Strecke in einem Tunnel verschwinden würde“, erklärt Gnadl. Wenn das nicht in Frage komme, dann befürworten die Naturfreunde die vom Magistrat vorgeschlagene Variante (V3) einer zweiten, parallel zur heutigen B 3 verlaufenden Straße. „Bei dieser Lösung wären die Einschnitte für uns und die Natur am geringsten“, sagt Gnadl. (kre)