Frühlingserwachen erlebten 20 Vorschulkinder im Rapp’s-Naturerlebnisgarten. Die Umweltpädagogin Monika Klose machte die Kloppenheimer Kinder mit den ersten Frühlingsboten bekannt. Es ist ein von der Stadt Karben finanziertes Angebot für Umweltbildung und Klimaschutz.
Karben. Die Schmetterlingswiese im Rapp’s-Naturerlebnisgarten steht im satten Grün, die Schlüsselblumen haben ihr gelbes Haupt erhoben, und über allem tirilieren die Amseln. Frühlingserwachen lässt sich im Naturgarten hautnah erleben. Welche Pflanzen und Tiere jetzt langsam aus dem Winterschlaf erwachen, das erklärt die Karbener Natur- und Umweltpädagogin Monika Klose den fünf- und sechsjährigen Kindern der Kloppenheimer Kita.
„Seht hier die Weinbergschnecke, sie hat noch den Deckel zu. Im Winter verkriecht sie sich in die Erde und verschließt ihr Schneckenhaus, aber bald wird sie herauskriechen und die Fühler ausstrecken“, schildert Klose. Neugierig blicken die Kinder auf die Schnecke, die Mutigsten nehmen sie in die Hand und befühlen das, was Klose als Deckel beschrieben hat. „Ein bisschen hart und feucht“, sagt Lilli und gibt die Schnecke weiter. Wo sie die Schnecken im Naturgarten finden, verrät Klose den Kindern noch nicht. Aber sie ist schon am Vortag sicherheitshalber auf die Suche gegangen und hat die dicken großen Weinbergschnecken an einem Südhang entdeckt. Doch erst einmal geht es weiter durch den Garten, den die Kinder kennenlernen sollen. Schließlich sind sie zum ersten Mal da.
Ihre Rucksäcke dürfen die Mädchen und Jungen in der Weidenlaube abstellen, dann geht es flott am Teich entlang, über die Holzbrücke und hinein in das Wäldchen. Dort zeigt ihnen Klose den Weg zum Barfußpfad. „Schuhe dürft ihr heute anlassen, es ist noch zu kalt und ihr bekommt sonst Eisfüße“, erklärt sie und empfängt die Kinder am anderen Ende des Weges. Die beiden Jungen Sascha und Jan können anschließend genau aufzählen, worüber sie gelaufen waren: „Stroh, Tannenzapfen, Steine, Sand“, zählen sie auf. Spannend wird es auch, als sie die Fühlkästen passieren. Sascha, Samuel, Jan und Taylor scharen sich um Erzieher Patrick Roth, der sie auffordert, mutig hineinzugreifen. „Da ist Moos drin, “ ruft Jan stolz.
Für Umweltpädagogin Klose ist der Rapp’s-Naturerlebnisgarten mit seinen Lernorten Teich, Wiese und Wald, Naschgarten und Kräutergarten ein ideales Terrain, um den Kindern die Natur nahezubringen. „Er bietet viele Möglichkeiten, und die Kinder dürfen sich auch frei bewegen und ihn auf eigene Faust erobern“, sagt sie. Doch sie macht auch klar, dass der Naturerlebnisgarten kein Abenteuerspielplatz ist. „Bleibt auf den Wegen und lauft nicht einfach über die Wiese, sonst stört ihr Tiere und Pflanzen “, bittet sie die Kinder. Mit den Erzieherinnen hat sie zuvor das Thema für die jeweils zweistündigen Ausflüge in die Natur abgesprochen. Auch der Lilienwald in Petterweil steht auf dem Programm, denn dort soll dem Frosch nachgespürt werden. „Ich arbeite sehr erlebnisorientiert, die Kinder sollen die Natur im wahrsten Sinne des Wortes begreifen“, erklärt sie.
Vier Kindergruppen haben sich schon für das umweltpädagogische Programm angemeldet. „Die Stadt hat allen Kindergärten dieses kostenlose Angebot gemacht“, sagt Bürgermeister Guido Rahn, der bei der Saisonpremiere dabei ist. Für jede angemeldete Gruppe sind vier Ausflüge vorgesehen, immer zusammen mit Umweltpädagogin Klose.