Karben. Zum ersten Mal nach Corona feierte die Selzerbachschule wieder ihr traditionelles Sommerfest. Der Schulhof wurde dabei zur Bühne für Musik und Sport, und die Kinder hatten ihren Spaß bei vielen Mitmachangeboten. »Die Trommelshow war echt der Hammer«, sagte eine Mutter beeindruckt. Denn ungewöhnlich war es schon, was die Kinder der Klasse 4b vor den Augen eines großen Publikums von Eltern und Kindern zeigten. Begleitet von fetziger Musik trommelten sie auf großen bunten Gymnastikbällen, ließen ihre Trommelstöcke kreisen und drehten Runden um die Bälle. Zum Schluss zeigten sie Kunststücke im Balancieren. Einstudiert mit den Kindern hatten das in Teamarbeit die Übungsleiterin Tanja Neuwirth vom KSV Klein-Karben und Klassenlehrerin Sarah Gemmer. Zur Eröffnung des Sommerfestes hatte der Schulchor gesungen, und die Streichergruppe spielte auf.
»Unser Sommerfest lebt davon, dass sich möglichst viele beteiligen und die örtlichen Vereine mit im Boot sind«, sagte Schulleiterin Petra Matthes-Ahäuser. Mit rund 250 Mädchen und Jungen ist sie derzeit die größte Grundschule in Karben und seit 100 Jahren hier.
Das Schulfest im Sommer, alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Osterbasar, hat Tradition, aber die Coronapandemie hatte für eine Zäsur gesorgt. Doch jetzt hat die Schule diese Tradition wieder aufgenommen.
Es herrschte den ganzen Nachmittag über ein buntes Treiben auf dem Schulhof, im Schulhaus, in der Sporthalle, auf dem Ballspielplatz und einem gesperrten Straßenabschnitt vor der Schule.
Überall waren die Mitmachstationen aufgebaut. »Wir waren schon bei der Feuerwehr und beim Faustball und wir haben gesungen«, erzählten die beiden achtjährigen Mädchen Emiliya und Mira.
Begeistert von dem Schulfest waren auch ihre Mütter Nikolina Kapetanovic und Sondem Ayyildiz. Wie für ihre Töchter war es das erste Mal, dass sie beim Schulfest dabei waren. »Es ist eine sehr schöne Atmosphäre und einfach toll, was alles angeboten wird«, da waren sich die Mütter einig.
So erlebten das auch andere Eltern. Michael und Sarah Neitzel trafen viele Bekannte und Freunde, und sie sind stolz auf ihre Tochter Lorena (4. Klasse), die die Aufsicht bei einem Bastelstand übernommen hatte. Sohn Mika, der im nächsten Schuljahr eingeschult wird, schwirrte derweil irgendwo herum, und nur das jüngste Kind saß ruhig im Kinderwagen.
Überall gab es etwas zu tun, ob beim Becherstapeln, Fußballspielen, an den Basteltischen, beim Schminken oder an der Hüpfburg. Hungrige hatten die Wahl zwischen der reich bestückten Kuchentheke, dem Grillstand oder Leckereien der ukrainischen Mütter.
»Es war ihr Wunsch, sich beim Schulfest einzubringen«, erklärte Okzana Ebert, die nachmittags zusammen mit Michaela Eichwede für Kinder der Sprachförderklasse ein Angebot zum spielerischen Deutschlernen macht. (ado)