Karben. Ihm fehlen die Mitstreiter und ihn stören die Sparideen der Kommunalpolitiker: Der Leiter des Groß-Karbener Heimatmuseums, Herbert Schuch, gibt seinen ehrenamtlichen Job auf.
Seit Januar ist Herbert Schuch ein Einzelkämpfer: Ohne Mitstreiter kümmerte er sich seitdem um das Landwirtschafts- und Heimatmuseum, das im Degenfeldschen Schloss residiert.
Abgesehen von persönlichen Gründen habe das für Schuch den Ausschlag für seine Entscheidung gegeben, seine Tätigkeit zum 1. April zu beenden, erläutert Stadtsprecherin Susanne Schubert. Sie berichtete am Diesntag der Vorwoche auf FNP-Nachfrage von dem Rücktritt, den Schuch bereits zuvor dem Rathaus mitteilte.
Zehn Jahre lang leitete Herbert Schuch das Museum ehrenamtlich. Die übrigen Aktiven hätten ebenfalls ihre Arbeit beendet, teils auch aus Altersgründen, erläutert Schubert.
Kritik habe Schuch, der sich nicht persönlich äußern wollte, aber auch an den „unzulänglichen räumlichen Gegebenheiten“ geübt. Er habe darauf vertraut, dass sich die Situation des Museums verbessere, wenn das Schloss saniert werde, zitiert die Stadtsprecherin. Als die CDU/FWG-FDP-Koalition die 900 000 Euro teure Sanierung für 2010 strich, sei das dem Sozialdemokraten als „nicht mehr absehbar“ erschienen.
„Das finde ich schade“, bedauert der künftige Bürgermeister Guido Rahn (CDU) den Rücktritt Schuchs. Die Schlosssanierung allerdings sei nicht für einen Ausbau des Museums gedacht gewesen.
Die Koalition habe das Sanieren zwar für 2010, jedoch nicht grundsätzlich gestrichen. „Derzeit aber hat der Ausbau der Kinderbetreuung absolute Priorität“. Angesichts der fehlenden Helfer mache ein Museumsausbau momentan keinen Sinn, findet Rahn.
Er wolle das Thema nun mit dem Dorferneuerungsbeirat in Groß-Karben besprechen. Auch will der künftige Bürgermeister für die Übernahme des Museumsjobs bei Vereinen werben, etwa dem Geschichtsverein. (den)
Wer ehrenamtlich im Museum helfen möchte, kann Susanne Schubert, Telefon (0 60 39) 481-151, anrufen.