Niederdorfelden. Jede Gemeinde in Hessen und damit auch Niederdorfelden, verfügt über ein Ortsgericht. Diese haben den Status von Hilfsbehörden der Justiz und sind in die Justizverwaltung eingebunden. Dienstaufsichtsbehörde ist das jeweilige Amtsgericht. Für Niederdorfelden ist das Amtsgericht in Hanau zuständig, dessen Direktor die Mitglieder des Ortsgerichtes ernennt.
Das Ortsgericht führt ein eigenes Dienstsiegel des Landes Hessen. Die Amtsdauer für Mitglieder des Ortsgerichtes beträgt zehn Jahre. Die hessischen Ortsgerichte stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen der Berufsjustiz und den Bürgern dar. Seit dem 7. Dezember 2023 ist Monika Lentzen neue Ortsgerichtvorsteherin in Niederdorfelden. Weitere Mitglieder sind der stellvertretende Ortsgerichtvorsteher Bruno Bauscher und die Schöffen Roland März, Matthias Scholz und Reinhard Schott.
Monika Lentzen folgt Stefan Köhler nach, der das Amt zehneinhalb Jahre innehatte. Gewählt werden die Mitglieder des Ortsgerichtes auf Vorschlag der Gemeinde durch eine Abstimmung in der Gemeindevertretung. Die gebürtige Berlinerin Monika Lentzen wohnt seit 2004 in Niederdorfelden.
Ihr neues Amt verdankt sie einem Besuch bei Bürgermeister Klaus Büttner (SPD). Mit ihm wollte und will sie über Kinovorführungen in der Gemeinde sprechen. Für den Bürgermeister war schnell klar, dass die Bürgerin die richtige Frau für das wichtige und verantwortungsvolle Ehrenamt der Ortsgerichtvorsteherin ist. Sie will etwas in der Gemeinde bewegen, setzt sich für ihre Mitbürger ein.
»Monika Lentzen und auch ihr Vorgänger Stefan Köhler sind Menschen, die viel aus Idealismus heraus etwas machen. Sie fragen nicht, was bekomme ich dafür, sondern wie können wir helfen«, skizziert Bürgermeister Büttner die Einstellung des Duos. Beide sind bürgernah und verfügen über Lebenserfahrung. Stefan Köhler lebt seit seinem ersten Lebensjahr in Niederdorfelden. Er ist im Ort aufgewachsen und verwurzelt. Er genießt als Mitglied in vielen Vereinen und Beigeordneter der SPD im Gemeindevorstand Vertrauen in der Bevölkerung.
»Ich bin ein Dorfmensch, war früher auch Schöffe am Jugendgericht. Für mich war die Zeit als Ortsgerichtvorsteher interessant. Der zeitliche Aufwand für das Ehrenamt lag bei bis zu acht Stunden in der Woche. Am meisten zu tun hatte ich um den Jahreswechsel herum«, bilanziert Stefan Köhler. Monika Lentzen sagt von sich: »Ich lerne gerne Leute kennen. Im neuen Amt lerne ich eine Menge interessanter Dinge dazu.« Beruflich war die 64-Jährige als Streckendisponentin »47 Jahre und drei Monate« beim Tochterunter-nehmen der Deutschen Bahn, der DB InfraGO AG, früher DB Netz AG, beschäftigt.
Sie arbeitet noch für das Hessische Statistische Landesamt in Wiesbaden. Ihre Erfahrungen im Umgang mit Menschen kommen ihr bei der Bewältigung der neuen Aufgaben zu Hilfe. Diese sind, wie der Bürgermeister und die neue Ortsgerichtsvorsteherin informieren, Beglaubigungen von Unterschriften auf Verträgen, Vollmachten und Abschriften, Erteilung der Sterbefallsanzeige an das Amts-/Nachlassgericht, Sicherung des Nachlasses, Mitwirkung des Ortsgerichtes bei Festsetzung und Erhaltung von bebauten und unbebauten Grundstücken und Schätzungen von Immobilien. Unterstützt wird Monika Lentzen dabei von den vier Ortsgerichtsmitgliedern. Ortsgerichte sind bürgernah, kompetent und kostengünstig. Sprechzeiten des Ortsgerichtes Niederdorfelden sind nur nach vorheriger Vereinbarung im Bürgerhaus (Bücherei), Burgstraße 5, möglich. Termine können unter Telefon 06101/9539950 mit Monika Lentzen vereinbart werden.
Von Christine Fauerbach
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