Karben. Zum Abschluss der Konzertreihe „Musik in der Kirche“ hatte der musikalische Leiter, Professor Herbert Buchberger, die junge und hochbegabte Frankfurter Violinistin Elena Graf (22) nach Klein-Karben eingeladen. Gast war sie schon zweimal in der Michaelis-Kirche von Klein-Karben gewesen – als Mitglied des kammermusikalischen „Trio Lieto“.
Jetzt hatte die im In- und Ausland mehrfach preisgekrönte Konzertmeisterin ein höchst anspruchsvolles Soloprogramm vorbereitet, das Buchberger als „Musik von Geigern für Geiger“ ankündigte. Elena Graf besucht Meisterkurse und studiert bei Professor Priya Mitschell an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt.
Als Elena Graf ihren Geigenbogen senkte und der letzte Ton der Caprice Op. 1 Nr. 24 von Niccola Paganini verklang, ging ein Raunen durch die Kirche. Dann setzte ein Beifall ein, der schier nicht aufhören wollte. Doch nur kurz verharrte die Geigerin, um den Beifall entgegenzunehmen. Schlank, aufrecht und hochkonzentriert stand sie vor ihrem Publikum, im bodenlangen Kleid, das Haar schlicht zusammengebunden. Sie schien sich nicht ablenken lassen zu wollen von ihrem Konzertvortrag, der doch erst gerade angefangen hatte.
Schon in ihrem ersten Stück, einer Bachsonate, hatte die Violinsolistin die Zuhörer mit ihrem kraftvollen Spiel und interpretatorischer Dichte begeistert. Jetzt hatte sie gerade atemberaubend die höchst anspruchsvolle Caprice des italienischen Komponisten und berühmten Violinvirtuosen Paganini (1782 – 1840) gespielt.
Für den vollendeten Klang sorgte auch das kostbare Instrument. Elena Graf hatte eine Violine des Geigenbauers Giambattista Rogerie (Brescia) in den Händen. Gleich mehrfach war dieses Konzert also ein Hochgenuss für die rund 50 Zuhörer. Nun wird erst einmal eine Pause sein – bis nach den Sommerferien das neue Programm von „Konzerte in der Kirche“ für 2011/12 vorliegt. (ado)