Die Unterlagen für die Wahl des städtischen Seniorenbeirates sind bereits an die Wahlberechtigten verschickt worden. Die Umschläge mit den Stimmzetteln dieser reinen Briefwahl können entweder im Bürgerbüro in der Innenstadt (Kurhaus, Niddastraße 1) abgegeben oder portofrei ans Rathaus geschickt werden. Stichtag ist der 28. August, 18 Uhr. Wahlbriefe, die erst danach im Rathaus eintreffen, können nicht mehr berücksichtigt werden.
Bad Vilbel. Kein Platz war mehr frei, als sich vorige Woche im Kurhaus 13 der 16 Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zum Seniorenbeirat der Stadt Bad Vilbel vorstellten. Begrüßt wurden sie von der Vorsitzenden Monika Ilten, die nicht mehr kandidiert, und die Veranstaltung moderierte.
Wahlberechtigt sind 8660 Bürger über 60 Jahre, vorausgesetzt sie haben seit mindestens drei Monaten ihren Hauptwohnsitz in der Quellenstadt. Erstmals gewählt wurde ein Seniorenbeirat in Bad Vilbel 2012. Das Gremium ist unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell nicht gebunden. Seine Aufgabe besteht darin, den Magistrat in allen Belangen der Senioren zu beraten. Das Motto des Seniorenbeirates ist Programm. Es lautet: Mitreden – Mitgestalten – Mittendrin.
Die ehrenamtlichen Mitglieder nehmen die Anregungen und Wünsche der Generation-60-Plus auf und vertreten diese gegenüber der Stadt. Gewählt werden aus den 16 Kandidaten 11 für die Dauer von fünf Jahren.
Bei der Vorstellung erhielten die Namen auf den Stimmzetteln Gesichter. Urlaubsbedingt fehlten in der Runde der Heilsberger Jochen Brings, die Dortelweilerin Christine Germeroth und der Kernstädter Erhard Mattern. Allen Kandidaten gemeinsam ist ihr Wille, Positive für die Generation 60plus in der Stadt zu erreichen. Dies ist oft ein Prozess der kleinen Schritte, der aber mit Ausdauer und Einsatz zum gewünschten Ziel führt, wie die Kandidaten aus den Reihen des ersten Seniorenbeirates berichteten.
Zu ihnen gehören der Heilsberger Sozialdemokrat Joachim Brings (67), der „ein kritischer Interessenvertreter für alle Vilbeler sein und sich für eine bessere Kommunikation der Generationen einsetzen will“ und die parteilose Kernstädterin Helga Ensslen (70), die dazu beitragen möchte „die Situation älterer Mitbürger in unserer Stadt zu verbessern“. Sozial engagieren möchten auch CDU-Mitglied und Erstbewerber Günther Fitzenberger (65) und die ehemalige städtische Angestellte Christine Germeroth (71, Neubewerberin).
Die Wünsche der Gronauer Senioren vertreten will erstmals auch Erika Gutmann (73). Der Vilbeler Horst H. Hilling (69) ist vielen Bürgern als passionierter Fastnachter der Fidelen Sandhasen und als VDK-Mitglied bekannt. „Ich will mich für die Senioren vor allem beim Hessentag einsetzen“, begründet er seine erste Kandidatur.
Erster Kandidat mit ausländischen Wurzeln ist der in Indien geborene Mathew Koottakkara (69), der „die Qualität des Lebens alter Menschen in der Gesellschaft verbessern möchte“. Gut in der Vilbeler Vereinslandschaft vernetzt ist Reinhard Kreuzer (65), der Mitglied in den Partnerschaftsvereinen Glossop und Moulins und der Nachbarschaftshilfe ist. Der Parteilose will sich ebenfalls erstmals im Seniorenbeirat engagieren, weil „ich zur politischen Entwicklung des Gremiums beitragen möchte“.
Die Stolperfallen auf der Frankfurter Straße beheben, eine Uhr auf dem Niddaplatz installieren und einen Spiegel von Ecke Parkstraße/Niddaplatz anbringen lassen möchte Norbert Kühl (69). Ebenfalls weiter im Seniorenbeirat arbeiten möchte die Kernstädterin Heidi Lamprecht (71), die sich zudem beim DRK und bei der Vilbeler Tafel engagiert und Fahrten zum Vilbeler Friedhof organisiert. Erhard Mattern (73) kam als Nachrücker in den ersten Seniorenbeirat, wo er sich als Schriftführer und als Vertreter bei Treffen der Landesseniorenvertretung engagierte. Er will seinen Einsatz ergänzen durch Kontakte zu den städtischen Entscheidungsträgern und den Aufbau zu anderen Ebenen der hessischen Seniorenvertretung.
Claus Metz (68) will sich erstmals vor allem für die Bereiche Pflege, die Wartung der Wege und das soziale Denken in der Stadt einsetzen. Angelika Peschke (65) will sich als neue Kandidatin für die Sorgen und Bedürfnisse der Senioren einsetzen. Bekannt in der Stadt ist die CDU-Stadtverordnete Iris Stockbauer (63), die das Haus der Begegnung und die Nachbarschaftshilfe „mit auf den Weg gebracht hat“, seit sieben Jahren Vorsitzende des Stiftungsrates der örtlichen Bürgerstiftung ist und sich vor allem in den Bereichen Soziales, Senioren, Gesundheit, Barrierefreiheit und Integration weiter einsetzen will.
Kandidatin Ingrid Wagner (75) will auch in den kommenden fünf Jahren für „alle Senioren ein offenes Ohr haben und ihre Wünsche bei der Stadt vertreten“. Jochen Zeitler (76) ist aktives Mitglied in der Nachbarschaftshilfe und im Haus der Begegnung. Er will sich für eine verbesserte Kommunikation zwischen städtischen Mitarbeitern und Senioren einsetzen wie auch für saubere Sitzbänke und geleerte Abfalleimer entlang der Nidda.