Bad Vilbel. Das Haus der Begegnung (HdB) konnte vom Förderverein schuldenfrei für 460 000 Euro ausgebaut und eingerichtet werden. Sorgen bereiten nun die laufenden Kosten des Treffpunktes am Marktplatz.
Um die laufenden Kosten des Hauses der Begegnung aufzubringen, hat der Vorstand des Fördervereines beschlossen, die Räume ab sofort auch privat zu vermieten. Das wurde in der Mitgliederversammlung am Montag bekannt gegeben. Nach Angaben des Vorstandes kostet der kleine Saal am Nachmittag 25 Euro, abends bis maximal 22 Uhr 50 Euro. Der große Saal wird mit 50 beziehungsweise 75 Euro berechnet, das Bistro kostet 100 beziehungsweise 150 Euro.
Eine Betreuungskraft des Vereins werde immer anwesend sein. Eine feste wöchentliche Nutzung für Fremde werde es nicht geben, so das Führungsgremium.
„Ohne Günter Hinkel wäre das alles nicht zu schaffen gewesen“, stellte Fördervereins-Vorsitzender Günther Biwer in der Mitgliederversammlung fest, nachdem er auf die Zeit von der Gründung des Vereins im März 2008 bis zur Einweihung der Räume im November 2009 zurückgeblickt hatte. Sein Vize habe sich kreativ für eine freundliche Atmosphäre eingebracht und auch massiv zur Finanzierung beigetragen.
Ehrenamtlich hätten drei Mitglieder umfangreiche handwerkliche Tätigkeiten übernommen. 21 freiwillige Helfer ermöglichten, die Öffnungszeiten von ursprünglich drei auf vier Tage zu erweitern.
Fünf Monate Bauzeit seien nicht zu viel für die umfangreichen, von Überraschungen begleiteten Arbeiten, bemerkte Hinkel. „Das meiste ist geschafft“. Unumgänglich seien Änderungen an der Belüftung, da Essensgeruch aus der Küche in der benachbarten chirurgischen Praxis wahrzunehmen sei. Auch zur Barrierefreiheit sei noch einiges zu leisten. „Wir hatten mit einer Medaille gerechnet, dabei sind wir bei der Prüfung mit Pauken und Trompeten durchgefallen“, so Hinkel. Zu hohe Fenstergriffe, Türschwellen, fehlende Griffe im WC, fehlende Tasten und Ansagen für Sehbehinderte im Aufzug und fehlende Behindertenparkplätze wurden bemängelt
Eine Kostenaufstellung über den Rohbau (190 000 Euro), die Sanitäreinrichtungen (90 000), die Einrichtung (95 000), den Dachgarten (15 000), den Balkon (30 000) und die Nebenkosten (40 000) präsentierte Kassenwart Knut Kroner. Gedeckt wurden diese Beträge durch Zuschüsse der Stadt (165 000) und des Sport- und Kulturfördervereins (70 000), durch eine Kostenbeteiligung der Nachbarn am Dachgarten (10 000), eine Stundung der Mehrwertsteuer (55 000) sowie Spenden (160 000).
Für die laufenden Kosten von 40 Prozent der Miete und 50 Prozent der Nebenkosten (den Rest trägt die Stadt) wird der Förderverein voraussichtlich jährlich 40 000 Euro aufzubringen haben. Obwohl Biwer auf einen Kreiszuschuss hofft und abwarten will, wie sich die Einnahmen aus dem Bistro entwickeln, ist er skeptisch. Hinkel betont, es gebe bereits Spendenzusagen von 10 000 Euro. Zudem zahlten etwa zwei Drittel der knapp über 100 Mitglieder deutlich mehr als den Mindestbeitrag, den die Versammlung mit großer Mehrheit von 15 auf 24 Euro angehoben hat
Bei der Versammlung stellte sich auch Ulrike Greiner, die seit dem 1. Oktober des vergangenen Jahres als Koordinatorin im Haus der Begegnung tätig ist, den Mitgliedern des Fördervereines vor. Sie ist 35 Jahre alt, verheiratet, lebt seit zehn Jahren in der Quellenstadt. Sie hat zwölf Jahre in der Altenpflege und zwei Jahre als ambulante Palliativfachkraft gearbeitet. Sie sei offen für Ideen und Initiativen, betonte sie. Und nannte etwa ein monatliches Mittagessen, das von Mitgliedern angeregt worden sei, als eine Möglichkeit.
Ihre Sprechzeiten decken sich mit den Öffnungszeiten des HdB: dienstags und mittwochs von 9.30 Uhr bis 12 Uhr, donnerstags und sonntags von 15.30 Uhr bis 18 Uhr. Telefonisch ist Ulrike Greiner unter (0 61 01) 98 33 045 erreichbar.