Abwechslungsreich servierte die Chorgemeinschaft Rendel mit ihren Gastchören den Besuchern am Sonntag im Bürgerzentrum ein Chorkonzert der Extraklasse.
Karben. Zum Chorkonzert „vokal total international“ der Chorgemeinschaft Rendel war das Bürgerzentrum bis auf den letzten Platz besetzt. Die Sänger erhoben ihre Stimmen und beschworen mit „Die Nacht“ von Franz Schubert romantische Empfindungen herauf. Moderatorin Laura Macho, die charmant und kenntnisreich durch das Programm führte, kündigte die folkloristischen Liedbeiträge der Rendeler Chorgemeinschaft an. Bewährt glänzte Bariton Volker Stich im Solopart beim schottischen Volkslied „Loch Lomond“.
Hinter dem Titel „Vive l’Amour“ verbirgt sich ein englisches Trinklied, komponiert von Robert Shaw. Die Rendeler boten damit einen äußerst gelungenen wie schwungvollen Abschluss ihres Konzertvortrages. Zuvor hatten sie mit dem Lied des österreichischen Liedermachers Hubert von Goisern „Weit, weit weg“ einen Abstecher in die Sparte Alpenrock unternommen.
Wie der bayerische Wahlspruch „Da bi I daham“ auf kärntnerisch klingt, brachten die feschen Mannsbilder des MGV Liederquell Molzbichl in einer Komposition von Veit Obersteiner dar. Die Österreicher, am Donnerstag ins Rhein-Main-Gebiet geflogen, absolvierten eine kleine Tournee mit Auftritten am Freitag in Mernes, am Samstag in Karben und am Sonntag in der Ilbenstädter Basilika.
In Karben begeisterten sie das Publikum mit ihren Darbietungen kärntnerischer Volksweisen. Klangvoll und stimmungsreich zelebrierten die Männer harmonischen Chorgesang – ob romantisch im „Liabsliad“ von Christian Dreo oder im Lied „Glabatscher Wegkreuzlied“ dem religiösen Brauchtum verpflichtet.
Humorig-makaber brachten sie ihr Publikum beim Lied „Pack ma zamm und gemma“ zum Lachen, schließlich wird hier zum Schluss ein Sargdeckel zugeklappt, obwohl das verstorbene Eheweib doch noch die Augen aufschlägt. Ebenfalls dem alpenländischen Witz entspringt beim Mathilda-Song die Version der Voice Factory, im Arrangement von Johannes Lugger. Denn mit Mathilda, dem Hitklassiker von Harry Belafonte, wird eine „schwarz-weiß fleckerte Kua“ besungen. Die Molzbichler ernten wahre Beifallsstürme von den Zuhörern.
Als Drittes im Bunde begeisterte Ars Cantorum Main-Kinzig – wie die Rendeler Chorgemeinschaft unter der Leitung von Hubert-Thorwald Reuter. Der Kammerchor überzeugte mit einem klassischen, anspruchsvollen Repertoire, das von „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy bis zu romantischen und modernen Volksliedern von Brahms, Reger, Claas und Rossini reichte. Der feine harmonische Chorklang begeisterte mit ausdruckstarkem Vortrag, und die Choristen amüsierten bei der szenischen Umsetzung von „Il Carnevale“. Da kamen sie um eine Zugabe nicht herum.