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Mit Hilfe mobil bleiben

„Messe 50+“ soll über Barrierefreiheit aufklären und das Älterwerden erleichtern

Sie organisieren die „Messe 50+“ in Bad Vilbel (von links): Rolf Bender, Hans-Joachim Prassel, Dieter Richard und Hilke Bender. Foto: Mag
Sie organisieren die „Messe 50+“ in Bad Vilbel (von links): Rolf Bender, Hans-Joachim Prassel, Dieter Richard und Hilke Bender. Foto: Mag

Eine kleine Initiativgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die erste Messe für Senioren in Bad Vilbel auszurichten. Doch ist diese durchaus auch für jüngere Menschen gedacht. Vor Ort können nicht nur Fahrzeuge ausprobiert werden, auch ein Simulationsanzug steht zur Verfügung.

Bad Vilbel. „Unsere Initiativgruppe besteht aus vier Personen. Wir wollen auf möglichst breiter Ebene zusammenstellen, was es für Senioren alles gibt“, beschreibt Dieter Richardt das Vorhaben. „Vil-bella Vita“ wurde als Name der „Messe 50+“ gewählt, die am 21. Mai im Forum am Dortelweiler Platz ihre Premiere haben wird. „Wir legen großen Wert darauf, dass es vor allem Firmen aus Bad Vilbel oder zumindest der Region sind, die ihre Produkte vorstellen“, fährt Richardt fort.

Je früher umso besser

Der Gedanke der Initiativgruppe sei ursprünglich gewesen, dass jeder Mensch schnell in eine Situation kommen könne, in der er Hilfe braucht. Was gibt es da eigentlich alles? An dieser Stelle ist bereits herauszuhören, dass sich die Messe nicht nur um die Belange von Senioren drehen soll, sondern um das Thema Barrierefreiheit im Allgemeinen. „Wir meinen, dass es in jedem Alter wichtig ist, rechtzeitig Weichen zu stellen, damit man möglichst lange in der eigenen Wohnumgebung leben kann“, fährt Dieter Richardt fort. „Die Adressaten sind hauptsächlich Menschen, die bereits Senioren oder pflegende Personen sind und diejenigen, die sich rechtzeitig mit der Situation auseinandersetzen möchten.“ Hilfestellungen beim Älterwerden und den dabei sich zeigenden Herausforderungen will man erörtern.

Ein weiteres Mitglied der Initiativgruppe ist Hans-Joachim Prassel, der Bad Vilbeler Behindertenbeauftragte. Eine solche Informationsveranstaltung fülle in Bad Vilbel eine Lücke. „Wir haben bei den Adressaten viel Akzeptanz gefunden und offene Türen eingerannt“, berichtet Prassel. Aus Platzmangel habe man den ersten gewählten Veranstaltungsort, das Berufsförderungswerk, verworfen und sich die Räume des Dortelweiler Kultur- und Sportforums gesichert.

Die Frage nach der Barrierefreiheit des eigenen Hauses oder der eigenen Wohnung müsse sich jeder frühzeitig stellen, findet Richardt. „Ein 40-Jähriger baut ein Haus und denkt noch nicht an die Barrierefreiheit. Doch kann das schnell zu Problemen führen“, weiß er.

Die Messe sei somit auch für Menschen unterhalb des Seniorenalters sehr informativ, man wolle eine Sensibilisierung erreichen, fügt Hans-Joachim Prassel hinzu. Vor Ort werde unter anderem der Vdk-Sozialverband sein: „Der VdK wird Modelle von Wohnungen mitbringen, die barrierefrei und auch nicht barrierefrei sind, damit der Unterschied mal deutlich wird“, kündigt Dieter Richardt an.

Auch einen Wohnberater stelle der Vdk-Sozialverband. Der kann über die finanziellen Hilfen zu den Umbauten in einer Wohnung viel sagen und schaut sich Wohnungen auch präventiv an.

Ein „Altersanzug“

Besonders interessant sei auch der „Altersanzug“. „Mit diesem können alle möglichen Einschränkungen simuliert werden, die zum Altern gehören. Seien es Knie- oder Hüftprobleme oder auch Hör- und Sehschwächen.“ Besucher der Messe dürfen diesen Anzug selbstverständlich ausprobieren.

Die Firma „Seniodrive“ werde Elektrofahrzeuge vorstellen. „Da gibt es eine riesengroße Palette. Natürlich sind auch Probefahrten möglich“, erklärt Hilke Bender, die mit ihrem Schwiegervater, Rolf Bender die andere Hälfte der Initiativgruppe bildet.

Hör- und Sehtests könnten Besucher ebenfalls machen. „Dadurch dass ja alles vor Ort ist, macht man dann eben mal den Test. Denn in der Freizeit kommt man ja sonst nicht dazu“, so Hilke Bender.

Jürgen Werner von der Bad Vilbeler Polizei werde über Betrugsmaschen referieren, die vor allem auf Senioren abzielen. Damit reiht sich der Polizeibeamte aber nur ein in das große Spektrum an Vorträgen, die ebenfalls zur „Messe 50+“ gehören sollen. Über Notrufsysteme, den Umgang mit Demenz, Alternativen zu Pflegeheimen und auch das Verwalten des Nachlasses sowie zu vielen weiteren Themen finden die Vorträge statt.

Ein Zukunftsthema

„Wir sind sehr gespannt, wie die Messe angenommen wird. Eine Wiederholung wäre durchaus denkbar“, so Richardt. Das Thema des Älterwerdens werde, wegen des demografischen Wandels, in Zukunft die Menschen noch mehr beschäftigen, als dies jetzt bereits der Fall sei.

35 Aussteller machen mit


Die Gefahr, ernsthaft zu erkranken besteht immer, doch können dafür Vorkehrungen getroffen werden. Unter anderem darüber soll in Bad Vilbel informiert werden. Die „Messe 50+“ findet am Sonntag, 21. Mai, von 11 bis 17 Uhr im Forum am Dortelweiler Platz statt. Über 35 Aussteller aus den Bereichen Pflege, Vorsorge, Freizeit, Wohnen und vielen mehr stehen beratend zur Verfügung. Neben Produkten, die vor Ort ausprobiert werden können, werden auch Vorträge zu verschiedenen Theman angeboten. Auch für das leibliche Wohl der Besucher wird gesorgt sein. (nma)