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Mit Gott unterwegs

Hat viel vor: Sören Sommer, der neue Pfarrer der Landeskirchlichen Gemeinschaft Bad Vilbel. Foto: Franz
Hat viel vor: Sören Sommer, der neue Pfarrer der Landeskirchlichen Gemeinschaft Bad Vilbel. Foto: Franz

Er möchte vernetzen, seine Antennen nach außen strecken und seine Gemeinde ins Stadtgeschehen mit einbringen. Sören Sommer, der neue Pastor der Landeskirchlichen Gemeinschaft will dafür sorgen, dass seine kleine Gemeinde auf dem Heilsberg nicht klein in der Präsenz ist. Ökumene ist hier ein großes Thema. Was hat Sommer noch für Pläne?

Bad Vilbel. Ursprünglich ging Sören Sommer (50) in die kaufmännische Richtung, 1993 schloss er ein Betriebswirtschafts-Studium ab und war als Diplomkaufmann an der Geschäftsführung eines Unternehmens beteiligt. Drei Jahre danach gab es für ihn einen Umbruch. Nach einer schwierigen Lebensphase beschäftigte sich Sommer in einem dreiwöchigen Orientierungsseminar mit der Frage, welche berufliche Vorstellung Gott für ihn hatte. Er begann mit seinem Studium am theologischen Seminar St. Chrischona in Basel. Seit 2001 war er als Gemeindepastor in verschiedenen Gemeinden tätig. Nun ist er Pastor auf dem Heilsberg.

Die LKG ist eine eigenständige Gemeinde in der evangelischen Kirche. Sommer zog mit seiner Familie auf den Heilsberg. Gemeinsam mit einem Gremium aus fünf weiteren Mitgliedern ist die Arbeit aufgeteilt. Hier hat jeder Verantwortung. „Ich bin sehr froh, dass wir kompetente, gute Mitarbeiter und dadurch auch ein Team haben. Ohne die wäre Gemeindearbeit nicht machbar“, sagt Sommer über seine Mitarbeiter, die alle ehrenamtlich tätig sind.

Die LKG darf alle sogenannten Kasualien kirchenrechtlich durchführen – vom Abendmahl über Beerdigungen bis hin zu Trauungen. Sie arbeitet in guter Kooperation mit der ansässigen evangelischen Amtskirchengemeinde, der Heilig-Geist-Gemeinde auf dem Heilsberg, zusammen.

Besonders wichtig in seiner Gemeinde ist Sommer eine offene und herzliche Art. Er schätzt die Vielfältigkeit, Familienfreundlichkeit und die Vertretung aller Generationen. „Wir sind eine bunte Gemeinde, bei uns ist von drei bis 92 alles dabei.“ Zu den Gottesdiensten kommen bis zu 80 Besucher, immer ein durchmischtes Publikum. „Das ist für mich die absolute Faszination“, sagt er. Nirgendwo sei es so vielfältig wie in einer Gemeinde.

Offen für die Menschen und offen für Gott sein: Diese Lebensphilosophie lässt sich durchaus in seiner Arbeit in der Gemeinde wiederfinden. „Ich habe diese persönliche Beziehung zu Gott als etwas Wichtiges für die gesamte Gemeindearbeit gesehen und möchte auch, dass wir das hier leben können.“

Auch nach außen präsentiert sich die LKG Bad Vilbel offen und aktiv. „Mir sind diese Kontakte und Beziehungen am Ort wichtig.“ Ökumenische Zusammenarbeit gibt es unter anderem mit der Heilig-Geist-Gemeinde. Gemeinsam feiern sie zweimal jährlich ein Jahresfest und gestalten die Passionszeit. Den Pfingstmontagsgottesdienst feiert die LKG mit allen ansässigen Ortsgemeinden auf dem Niddaplatz. Auch bei der „Nacht der Kirchen“ am 26. September ist sie dabei. Kontakt besteht auch zur syrisch-orthodoxen Gemeinde, mit der die LKG bei der Flüchtlingsarbeit kooperiert. Am „runden Tisch“ zum Thema Flüchtlinge in Bad Vilbel nimmt die LKG ebenso teil.

Flüchtlinge einladen

Zudem ist der Beschluss getroffen worden, äthiopische und eritreische Flüchtlinge zum Essen in deren Kultur einzuladen. „Wir haben hier jemanden in der Gemeinde, der für die Flüchtlinge kochen möchte“, erzählt Sommer. An einem zweiten Abend solle dann deutsch gekocht werden. Solche Anlässe will er nutzen, um Kontakt mit den Flüchtlingen zu suchen. Auch will Sommer in Kontakt mit der Bad Vilbeler Moschee zu treten.

Neben seiner Arbeit in der Gemeinde liest und läuft Sommer gern. Dafür sucht er noch Laufpartner. „Ein Lauftreff auf dem Heilsberg, das wär’ super

Die LKG gehört zur evang. Kirche in Hessen-Nassau und finanziert sich von Spenden. Gottesdienste in der Friedensstr. 3 werden sonntags 10 Uhr gefeiert. Infos: Tel. (06101) 8 81 85, Internet: www.lkg-bad-vilbel.de.