Bad Vilbel. Bewährtes und gleichzeitig Neues, so lautet ein Erfolgsrezept der Festspiele. Das kommt auch 2022 wieder zum Tragen, denn zwei Publikumsmagneten von diesem Jahr erleben eine Wiederaufnahme. Der Kartenvorverkauf startet am Donnerstag, 25. November, um 9 Uhr. Die Festspielleitung erwartet einen anstrengenden Corona-Winter, geht aber mit dem vollen Kontingent in den Vorverkauf, da damit gerechnet wird, dass im kommenden Sommer die Lage wieder stabiler ist
Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) eröffnet die Vorstellung des Spielplans 2022 mit lobenden Worten: »Ich bin unheimlich stolz, was wir trotz der schwierigen Situation geleistet haben.« Das Team rund um die Burgfestspiele habe toll zusammengehalten, die Darsteller trotz aller Einschränkungen durch Corona bei den Proben Freude an den Stücken gehabt. »Und natürlich macht uns sehr froh, dass die Gäste kamen, trotz aller Probleme.«
Vor diesem Hintergrund wolle man optimistisch in die neue Spielzeit starten, die vom 9. Mai bis zum 11. September 2022 laufen wird. Wegen den Kapazitätsbeschränkungen konnten in der vergangenen Saison nicht alle Menschen »Sister Act« (Regie: Christian H. Voss) und die »Comedian Harmonists« (Regie: Ulrich Cyran) sehen, die das gerne gewollt hätten. Die beiden Kassenschlager sind deshalb ein weiteres Mal Teil des Programms.
»Auch das Dschungelbuch ist wieder mit dabei. Das war uns aber schon letzte Saison klar, dass wir das wiederholen werden«, erläutert Intendant Claus-Günther Kunzmann.
Mit dem Orientexpress durch den Burghof
Bei den Neuinszenierungen freue er sich besonders auf »Mord im Orientexpress« (Regie: Adelheid Müther). »Ich bin begeistert, dass wir damit Agatha Christie auf den Spielplan kriegen. Das Stück ist auf deutschen Bühnen bislang eine Seltenheit und ich kann schon verraten, dass das sehr ambitioniert wird.« Schließlich müsse ein Zug durch die Burg fahren, die Schneewehe müsste entsprechend dargestellt werden. »Das wird spannend«, kündigt der Intendant an. Das Stück habe eine große Vielfalt an Charakteren zu bieten und sei deshalb wunderbar für die Theaterbühne geeignet.
Hinzu gesellt sich im Abendprogramm »Ewig Jung« (Regie: Katrin Herchenröther). In der skurrilen Musikkomödie findet ein Schauspielensemble im Altenheim zur inneren Jugend zurück. Shakespeares »Viel Lärm um Nichts« (Regie: Milena Paulovics) komplettiert das Abendprogramm.
Neben dem Dschungelbuch wird für Kinder »Robin Hood« (Regie: Kirsten Uttendorf) geboten. Die Oper für Kinder in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt setzt ein weiteres Jahr aus, doch die Kooperation soll in neuem Glanz 2023 zurückkommen.
Der Theaterkeller eröffnet am 7. Mai mit »Die Therapie« von Sebastian Fitzek, ab Juni wird »Das Abschiedsdinner« im Keller gespielt. »Das Stück soll auch ein bisschen zum Nachdenken anregen, wie wir mit Freundschaften umgehen. Ich denke, wir haben einige Stücke im Programm, die bei den Zuschauern noch ein wenig nachklingen werden«, meint Kunzmann.
Das Prinzip Bewährtes und Neues trifft auch bei der Auswahl der Gastspiele zu. Zehn sonntägliche Matineen um 12 Uhr sind geplant. Darunter Walter Sittler, die Golden Voices of Gospel und auch Schauspieler Michael Quast mit seinem Programm »Orpheus und die Unterwelt«.
Die abendlichen Gastspiele sind weiblich besetzt: Nach dem großen Erfolg ihres letztjährigen Auftritts in Bad Vilbel ist Vicky Leandros am 9. August wieder in der Burg zu sehen. Mit Lisa Fitz und Sissi Perlinger treten zwei weitere in Vilbel bekannte Künstlerinnen auf – und das gilt ebenso für Katharine Mehrling mit Band.
Mit kleinen Änderungen findet das Audio-Talk-Projekt mit Shakespeares Sonetten in der kommenden Spielzeit eine Wiederholung.
Der gesamte Spielplan und Informationen zu den Inszenierungen sowie den Reservierungswegen sind unter www. kultur-bad-vilbel.de zu finden.