„Stromtrickser betrügen Kundschaft“ warnt Klaus Minkel, CDU-Stadtrat und zuständiger Dezernent für die Bad Vilbeler Stadtwerke. Nach dem Motto „Die Dummen sterben nicht aus“, seien immer „noch Bauchläden unterwegs, die mit einem Schneeballsystem Leichtgläubige ausnehmen“.
Bad Vilbel. Die Stadtwerke Bad Vilbel haben immer wieder vor Tricksern gewarnt. Daher habe es bei der Pleite von Teldafax mit über 700000 Kunden bundesweit in Bad Vilbel nur einen überschaubaren Personenkreis getroffen. Es bahne sich aber „ein neues Unheil an“, erklärt Minkel. Es werde in der Strombranche mit allerlei Tricks gearbeitet. Da Preisfixierung oft kurzfristig sind, würde mitunter schon nach wenigen Monaten der Strompreis erhöht. Ein anderer Trick beziehe sich auf die Kaution. „Die Kaution ist nichts anderes als eine Vorauszahlung. Sie ist verloren, wenn das Unternehmen Pleite macht“, warnt Minkel vor der Vorkasse. Nicht besser stünde es um „Strompakete“. Da würden festgelegte Mengen pauschal scheinbar günstig verkauft. Beim Verbrauch von Mindermengen sei das Geld verloren, bei Mehrverbrauch würde abgezockt. Optisch werde der Preis „zum Anfüttern des Kunden gesenkt“, aber nach einem Jahr sitzt man auf einem teuren Stromvertrag“.
Aktuell würde in der Branche über einen Anbieter geredet, der zwar 58 Millionen Euro Vorauszahlungen kassiert habe, aber nur elf Millionen in der Kasse haben soll. „Ob das gut geht?“, fragt Minkel.
Und noch ein Trick werde immer öfter benutzt: „Neue Anbieter profilieren sich als Anbieter von Ökostrom. Solange es hierfür aber kein eigenes Stromnetz gibt, bekommt der Kunde denselben Strom wie der Nachbar oder der Hausbewohner, der keinen Ökostrom unter Vertrag hat. Anderes lässt die Physik nicht zu“, so Minkel. (sam)