Bad Vilbel. Die Erzieherinnen und die 50 Schützlinge des idyllisch gelegenen Waldorfkindergartens sind in den Sommerferien. Ruhe herrscht im Haus freilich nicht, stattdessen Baulärm. Nun haben die Frankfurter Architektin Emeliana Hausen-Ahrendt und Handwerker das Sagen. Dämmungen, Leitungen, Kacheln und Wände werden entfernt, Schlitze geklopft. Die Räume im Erdgeschoss und ersten Stock sind leer. Nichts wird so bleiben wie es war. Der Kindergarten erhält einen Anbau, die Einliegerwohnung im ersten Stock wird zu Kiga-Räumen umgebaut, das 25 Jahre alte Haus wird brandschutztechnisch und energetisch saniert. „Am Ende der Ferien sollen die linke Hausseite im Erdgeschoss und im ersten Stock fertig umgebaut sein. Sind die Kinder wieder da, dann wird die rechte Haushälfte umgebaut und der Erweiterungsbau auf der Gartenseite in Angriff genommen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Waldorfkindergartenvereins, Claus-Günther Kunzmann. Während der zweiten Bauphase zieht die Gruppe der unter Dreijährigen (U 3) ins benachbarte Spielhaus um.
Ziel ist es, den Kindern mehr Platz anzubieten. Im ersten Stock sollen zwei U 3-Gruppen mit je zehn Kindern und im Erdgeschoss zwei über Dreijährige-Gruppen (Ü 3) mit je 25 Kindern Platz haben. „Durch die Vergrößerung der Räume können wir eine zweite Ü 3-Gruppe einrichten“, sagt Kunzmann. Statt bisher 50 Kinder haben dann maximal 70 Kinder Platz. Die Küche wird verlegt. Im Erdgeschoss werden Wände neu gesetzt. Die elf festen Mitarbeiter werden um zwei Erzieher erweitert.
Von den 600 000 Euro Kosten werden 217 000 Euro vom Bundesinvestitionsförderungsprogramm für den Ausbau für Kindertagesbetreuungsstätten bezuschusst. Bad Vilbel steuert 268 500 Euro bei, die Eltern müssen 114 000 Euro aufbringen.