Die Raumnot und die Aufteilung auf zwei Standorte soll an der Grundschule Klop- penheim ein Ende nehmen – durch den Bau einer Mensa samt Betreuungsraum. Bauherr ist der Wetteraukreis. Doch zuvor muss die Stadt noch Baurecht schaffen.
Karben. Seit Beginn des Schuljahres 2015/16 ist die Grundschule Kloppenheim eine Ganztagsschule Profil I. „Das bedeutet, dass die Schule für die Kinder der Flex-Klassen montags, dienstags und mittwochs von 7.45 bis 14.45 Uhr offen ist“, erklärt Rektorin Renate Engelhard.
Doch räumlich stieß die Schule schnell an ihre Grenzen. Eine Mensa mit Betreuungsraum sowie zwei Ersatzräumen soll nun die Probleme lösen. „Wir haben unter dem Vorbehalt, dass die Stadt Karben das entsprechende Bauplanungsrecht schafft, ein Grundstück von rund 675 Quadratmetern direkt hinter der Schule gekauft, um hier eine Mensa mit Betreuungsraum sowie zwei Ersatzräume für die abgängigen Pavillons zu errichten“, teilte nun der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Helmut Betschel (Grüne) Schulleiterin Renate Engelhard und der Kloppenheimer Ganztagsbeauftragten Christina Geißler mit.
Derzeit werden die Schülerinnen und Schüler der Klassen Eins und Zwei in Räumen des Pfarrhauses der benachbarten katholischen Kirchengemeinde Sankt Johannes Nepomuk betreut. „Eine ungünstige Situation, weil sie nicht alleine von der Schule zur Betreuung und umgekehrt gehen können“, bedauert Engelhard. Das soll sich mit dem Neubau einer Mensa mit Betreuungsraum ändern. Damit soll die Schule deutliche Verbesserungen erfahren – zumal sie auch zwei neue Klassenräume als Ersatz für den abgängigen Pavillonbau erhält. Möglich wurde das Projekt, weil der Kreis das angrenzende Grundstück von einem Landwirt beziehungsweise dessen Erben kaufte. Über den Preis schweigt sich der Kreis aus.
Kreis kauft Acker
Doch bis die Bagger anrollen können, wird freilich noch einiges Wasser die Nidda hinabfließen. Die Karbener Stadtverordneten haben in der vergangenen Sitzung mit dem gefassten Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan den Beginn des Bauplanungsverfahrens markiert. „Im Normalverfahren benötigt ein Bebauungsplan in der Regel etwa ein Jahr bis zur Satzungsreife“, erläutert Schuldezernent Betschel.
Aufgrund der relativ geringen Größe des Plangebiets sowie der überschaubaren Planungsaufgabe gehe die Stadtverwaltung Karben davon aus, das Verfahren bis zum Ende dieses Jahres abschließen zu können. „Leider können wir als Schulträger erst dann mit den Planungen und Ausschreibungen beginnen“, bedauert nicht nur Schuldezernent Betschel.
„Ich hoffe, dass die Nutzung vor meiner Rente und spätestens zum Schuljahr 2018 beginnt“, sagt Schulleiterin Engelhard. Bei den ersten Gesprächen Ende 2014 habe es vom Kreis noch geheißen, dass der Bau in zwei Jahren stehe. Daraus wird nun definitiv nichts. Immerhin: In den neuen Räumen sollen dann alle Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse betreut werden.
Start 2013
Auf den Weg gebracht wurde die Ganztags-Umstrukturierung der Schule schon im Jahr 2013. „Damals fanden erste Gespräche mit dem Wetteraukreis und der Stadt Karben statt“, erinnert sich Engelhard. „Die Genehmigung wurde im Frühjahr 2015 erteilt.“
Als Trägerverein wurde der Arbeiter-Samariter-Bund Mittelhessen (ASB) gewonnen. Vier Mitarbeiterinnen nehmen derzeit 34 Jungen und Mädchen im Anschluss an den um 12 Uhr endenden Unterricht in ihre Obhut. (arz)