Mit dem Niddaplatz wurde die Bad Vilbeler Innenstadt deutlich aufgewertet. Doch auch in den Ausläufern der Frankfurter Straße müsse etwas getan werden, fordert der Gewerbering.
Bad Vilbel. Einen Anfang dazu macht ein Runder Tisch zur Neugestaltung der Innenstadt. Doch die Runde ist groß und soll noch größer werden. Die Geschäftsleute hoffen, dass es bald konkrete Vorschläge gibt, und auch deren Finanzierung ist noch offen. „Wir haben eine wunderschöne Neue Mitte, aber der Rest muss auch noch gestaltet werden“, sagt Steffen Kreiling vom Vorstand des Bad Vilbeler Gewerberings. Da gebe es zahlreiche Aspekte: „Pflaster, Beleuchtung, Leerstände“, gibt er zu bedenken. Dabei könne man Dinge, wie die Einrichtung eines öffentlichen Wlan-Netzes oder die Umstellung der Beleuchtung auf LED früher angehen als etwa bauliche Umgestaltungen. Auch dafür gebe es schon länger Überlegungen, etwa im Bereich Grüner Weg/Frankfurter Straße.
Es gebe Pläne, Platz für Flanierer zu erzeugen, etwa am Grünen Weg, um Aufenthaltsqualität zu schaffen, erläuterte Kreiling bereits im Mai 2014. Auch der Bereich Stadtschulhof/Baugasse bedürfe der Aufwertung, hieß es damals. Doch nun ist in dem Areal eine Baustelle. Auch die Haushaltssperre besteht weiter, verhindert Investitionen. „Es muss etwas geschehen, wir können uns nicht auf dem Erreichten ausruhen“, appelliert Kreiling. Die Sache mit der neuen LED-Beleuchtung findet er gut: „Der Niddaplatz ist hervorragend ausgeleuchtet.“
Den Runden Tisch zur Innenstadtentwicklung sehen die Mitglieder des Gewerberings jedoch noch skeptisch. Bei einem ersten Treffen waren es zu viele Teilnehmer, „da konnte jeder nur einen Satz sagen“, so Kreiling. Er hoffe, dass beim nächsten Treffen nach den Ferien konkreter diskutiert werde. Kreiling macht aber auch gleich eine Einschränkung. Eigenes Geld könne der Gewerbering nicht investieren, „wir haben die Last, unsere verkaufsoffenen Sonntage zu bewerben.“ Hinzu kommt, dass die großen Filialisten in der Neuen Mitte nicht Mitglieder des Gewerberings sind, der nur die inhabergeführten Fachgeschäfte in der Innenstadt vertritt. Klar sei aber: „Da muss noch mehr passieren.“
Beim ersten Treffen des Runden Tisches kamen etwa 30 Vertreter aus den Bereichen Stadtmarketing, Gewerbering, Haus- und Grundbesitzer, Ärzte, Rechtsanwälte und Notare, Apotheken, Gastronomie sowie Geschäfte der Neuen Mitte zusammen. „Das wird sich noch verändern“, kündigt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) an: „In der zweiten Runde werden noch andere dazukommen.“ Die dort gesammelten Vorschläge sollten die Frankfurter Straße beleben und ein einheitliches Erscheinungsbild schaffen. Es gehe dabei auch ums Wohlfühlen, so wie es in der Neuen Mitte schon geschehen sei.
„Die Ideen sind da“, sagt Stöhr – ohne diese näher zu erläutern. Ein Beispiel sei die Umstellung auf LED-Lampen, da wolle er mit dem Gewerbering über ein Beleuchtungskonzept reden. Es gebe da die verschiedensten Lampen und Farbtöne. Zudem spare LED deutlich Stromkosten. Im Gegensatz zu den Nachbarkommunen ist nicht die Ovag Betreiber des Lampennetzes, das Bad Vilbeler gehört den Stadtwerken.
Stöhr kritisiert die Aussage der Gewerbetreibenden, sie könnten sich nicht an Finanzierungen beteiligen: „Wenn keiner bezahlen will, bewegt sich nichts.“ Die Stadt sei bei Neugestaltungen immer mit dabei – „aber nur gemeinsam“, betont er. Es gebe die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen. Zudem gebe es auch andere Kooperationen, etwa wenn sich die Musikschule am Straßenfest beteilige: „Das muss nicht extra kosten.“