Quellenstadt erhöht das Gehalt der Erzieherinnen und Erzieher
Bad Vilbel. In Bad Vilbel gibt es elf städtische Kindertagesstätten sowie neun Kitas und drei Krabbelstuben freier Träger. Kürzlich hat die Stadt Bad Nauheim bekannt gegeben, die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher besser zu entlohnen. In Bad Vilbel folgt man diesem Beispiel jetzt. Im Doppelhaushalt 2023/2024 werden alle 106 Stellen der Entgeltgruppe 8a TVöD-SuE auf die Entgeltgruppe 8b TVöD-SuE angehoben, das kündigt die Rathausspitze in einer Pressemitteilung an. Das bringt dem Kita-Personal monatlich mindestens 70, bei erfahrenen Kräften bis zu 450 Euro zusätzlich.
Für Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU), Ersten Stadtrat und Kämmerer Bastian Zander (CDU) sowie Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) soll diese Erhöhung vor allem auch ein großes Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit sein. »Die Erzieherinnen und Erzieher leisten jeden Tag wertvolle und großartige Arbeit. Sie sind für die Kleinsten in unserer Gesellschaft Bezugsperson, täglicher Spielfreund, Vorleser, auch einmal Kummerkasten und immer da, wenn sie gebraucht werden. Die Arbeit ist in den vergangenen Jahren jedoch deutlich vielfältiger geworden. Es kommen immer wieder zusätzliche Aufgaben dazu und längst müssen Erzieherinnen und Erzieher auch diese im Berufsalltag unterbringen. Daher ist es gut und richtig, dass wir dies im kommenden Doppelhaushalt auch abbilden«, sagt Bürgermeister Wysocki. Grundlage für die Entscheidung sei der neue Tarifvertrag, der eine Höhergruppierung möglicherweise bereits noch in diesem Jahr möglich mache. »Hier gilt es, die aktuell noch nicht vorliegenden Auslegungshinweise zum Tarifabschluss abzuwarten.«
Ein hoher sechsstelliger Betrag
Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm betont, dass die Stadt bereits seit Jahren daran arbeite, den Erzieherberuf attraktiver zu gestalten. So habe man als eine der ersten Kommunen in Hessen Stipendien vergeben, damit angehende Erzieherinnen und Erzieher bereits in der Ausbildung eine Vergütung erhalten. Nach und nach kamen weitere neue Ausbildungsformate dazu, beispielsweise die praxisintegrierte vergütete Ausbildung. Außerdem biete man zuzugswilligen Erzieherinnen und Erziehern einen Platz in der sogenannten Erzieher-WG und damit Wohnraum an. »Wir sind in Bad Vilbel seit Jahren bemüht, kreative Wege zu finden, um Erzieherinnen und Erzieher davon zu überzeugen, hier zu arbeiten. Klar ist natürlich, dass wir in einem ständigen Wettbewerb mit den Städten und Gemeinden im Umland stehen.«
Der Schritt der Anhebung sei ein enormer finanzieller Aufwand. Eine genaue Zahl nennen die Verantwortlichen in Bad Vilbel nicht. Es handele sich um einen »hohen sechsstelligen Betrag«, heißt es aus dem Rathaus. Das liege daran, dass man noch nicht wisse, ob die freien Träger diese Erhöhung mitgehen. Die Stadt habe vertragliche Verpflichtungen und müsste einen Teil der Erhöhung dort mittragen. »Daher gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine genaue Berechnung der exakten Summe«, teilt Pressesprecher Yannick Schwander mit.
Die Höhergruppierung werde spätestens im Doppelhaushalt 2023/2024 abgebildet werden, erläutert Stadtkämmerer und Personaldezernent Bastian Zander. Den sechsstelligen Betrag »werden wir jedoch gern darstellen und somit auch einen Teil zur Qualitätssicherung in unseren Kitas beitragen«, führt Zander weiter aus. Die Stadt habe seit Jahren einen hohen Qualitätsstandard in den Kitas. »Wir investieren in den Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur, indem wir neue Einrichtungen bauen, bestehende modernisieren und ausbauen sowie in die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern investieren. Mit der Höhergruppierung der Erzieherstellen setzen wir eine weitere Wegmarke, die Bad Vilbel als Familienstadt stärken wird«, so Wysocki, Müller-Grimm und Zander abschließend. (zlp)