Das Thema Ganztagsschule ist eine Herausforderung für viele Schulen. Auch wenn derzeit noch nicht einmal die Hälfte der Grundschulen und Gymnasien ein entsprechendes Angebot bereitstellt, so ist doch abzusehen, dass die Entwicklung in diese Richtung geht. Die Schule der Zukunft wird ganztägig geöffnet sein. An der Anna-Schmidt-Schule gibt es heute schon an beiden Standorten ein verlässliches Ganztagsangebot bis 16 Uhr. Wir haben Petra König und Uwe Stein zu ihren Erfahrungen befragt:
Wie sehen Sie diese Entwicklung der Ganztagsangebote?
Petra König: Aus Studien zur Entwicklung der Ganztagsschulen geht eindeutig hervor, dass Ganztagsangebote das Sozialverhalten und die Motivation der Schüler verbessern. Qualität und Flexibilität des Angebots sind dabei wichtige Faktoren. Die Schule muss ein Ort sein, der Schüler fördert, ihnen Geborgenheit gibt, Werte vermittelt und Lust auf Neues weckt. Ein Ort, an dem Kinder Freunde und Vorbilder finden, an dem sie nachhaltig Wissen erwerben, ein gesundes Mittagessen erhalten und vieles mehr. Kurz gesagt, eine Schulzeit, an die sie sich gerne zurückerinnern.
Ist ein Ganztagsangebot nicht nur die zeitliche Verlängerung der Halbtagsschule?
Uwe Stein: Das sollte nicht der Fall sein. In der Ganztagsschule werden Schlüsselqualifikationen vermittelt und die Schüler lernen im Team zu arbeiten. Dafür steht in der Ganztagsschule einfach mehr Zeit zur Verfügung. Die Schule ist der Lebensmittelpunkt und sie prägt daher die Erziehung und Entwicklung der Schüler stärker als dies in der Halbtagsschule der Fall ist. Neben der Wissensvermittlung werden am Nachmittag Kompetenzen und Fertigkeiten erlernt, die dem Schüler Gelegenheit geben, sich über den Unterricht hinaus zu beweisen.
Welche Vorteile hat denn die Ganztagsschule?
König: Für berufstätige Eltern ist es eine große Entlastung, ihr Kind für einen verlässlichen Zeitrahmen in der Schule zu wissen. Sie müssen bei einem Ganztagsangebot keinen Stundenausfall kompensieren und sich nicht um das tägliche Mittagessen oder das ordentliche Erledigen der Hausaufgaben kümmern. Das Kind ist in der Schule nicht nur gut aufgehoben, sondern verbringt gemeinsam mit seinen Schulfreunden die unterrichtsfreie Zeit unter qualifizierter Betreuung.
Wie sieht das Ganztagsangebot in Nieder-Erlenbach konkret aus?
Stein: Wir haben ein flexibles Modell entwickelt, das aus Modulen besteht, die individuell wählbar sind. Unser Angebot setzt sich zusammen aus Mittagessen, Hausaufgabenstunden, Arbeitsgemeinschaften, Projekten sowie Fördermaßnahmen und einer pädagogischen Betreuung, Silentium genannt. Bei entsprechender Leistung besteht in Nieder-Erlenbach zudem die Möglichkeit, am Ende von Klasse neun und am Ende des ersten Halbjahres der Klasse 10 in die Einführungsphase unserer Oberstufe in Frankfurt zu „springen“.
König: Unser Ganztagsangebot lässt sich sehr gut mit außerschulischen Aktivitäten kombinieren, denn kein Schüler muss jeden Tag bis 16 Uhr bleiben – aber er kann. Eltern und Schüler entscheiden gemeinsam über den Umfang, dabei können sie aus einer Angebotspalette auswählen, die den sportlichen, musisch-künstlerischen, sprachlichen und naturwissenschaftlichen Bereich umfasst. Wenn im Sommer 2015 die neue Sporthalle fertig ist, werden wir das Angebot noch weiter ausbauen.
Frau König, Herr Stein, wir danken für dieses Gespräch.
Die Anna-Schmidt-Schule ist die älteste Privatschule in Frankfurt am Main, mit Standorten in der Innenstadt und in Nieder-Erlenbach. Geleitet wird die Schule seit 2009 von Petra König, Uwe Stein ist für den Standort Nieder-Erlenbach verantwortlich.
Tage der Offenen Tür
17. Januar 2015
10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Frankfurter Innenstadt (G 8)
24. Januar 2015
08:30 Uhr bis 12:30 Uhr
Nieder-Erlenbach (G 9)