Bad Vilbel. Einen besonderen Gast in ihren Gottesdiensten im Juli wird die Christuskirchengemeinde Bad Vilbel haben: Das Raibacher Reformation-Triptychon. Anlass ist eine Predigtreihe, in der sich die Pfarrerin Ulrike Mey sowie ihre beiden Kollegen, Pfarrer Dr. Klaus Neumeier und Pfarrer Ingo Schütz, mit den so genannten „vier solus“ Martin Luthers auseinandersetzen.
Diese Kernsätze des reformatorischen Denkens kommen in dem Kunstwerk aus Raibach in besonderer Weise zur Darstellung und ergänzen so mit ihrer ästhetischen Qualität die Predigten der drei Theologen.
Geschaffen hat das Kunstwerk die Künstlerin Heike Jäger. Das nun entstandene Triptychon verweist in seiner Gestaltung auf die Glaubensgrundsätze Luthers: Allein durch Glauben und allein aus Gnade werden Menschen gerechtfertigt, und allein die Bibel berichtet uns von dieser frohen Botschaft. Das vierte „solus“ (lat.: allein) sieht man, wenn die drei Teile zusammengeklappt werden: Dann erscheint das Kreuz, welches darauf verweist, dass allein in Christus das Heil zu finden ist.
Im Monat Juli macht das Kunstwerk Station in der Auferstehungskirche in Bad Vilbel. Passend dazu wird es in den Gottesdiensten dann auch inhaltlich um die vier genannten reformatorischen Grundsätze, die „Soli“ Luthers, gehen. In der Auferstehungskirche finden die Gottesdienste, in denen das Triptychon bedacht wird, jeweils samstags um 16.30 Uhr statt. Aber auch sonntags um 10.30 Uhr steht das Kunstwerk in der Christuskirche im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – per Beamer.
Den Auftakt macht Klaus Neumeier am 8. und 9. Juli, wenn er über „sola fide“ predigt, zu Deutsch: „Allein durch den Glauben“ wird ein Mensch vor Gott gerecht. Diese Formel bringt zum Ausdruck, dass nach evangelischem Glauben keine guten Taten, keine herausragenden Leistungen oder frommen Werke notwendig sind, damit Gott einen Menschen liebt. Auch am 15. und 16. Juli predigt Neumeier, dann zum Thema „sola gratia“, das heißt: „Allein durch Gnade“.
Zur Formel „sola scriptura“ predigt am 22. und 23. Juli sein Kollege Ingo Schütz. Hinter diesem Grundsatz, dass wir von Gott und seinem Sohn Jesus Christus „allein durch die Heilige Schrift“ wissen können, steckt die Erkenntnis Martin Luthers, dass Kirche und Tradition oft ihre eigenen Behauptungen vom rechten Glauben aufstellen. Diese müssen sich aber, so der Reformator, alle an der Bibel messen lassen. Zu den Folgen dieser Überlegung gehörte für ihn unter anderem die Ablehnung des Heiligenkultes und der fünf Sakramente neben Taufe und Abendmahl.
Den Schlusspunkt setzt Ulrike Mey mit ihren Predigten am 29. und 30. Juli zum Thema „solus Christus“ – allein durch Christus können Menschen einen Zugang zu Gott haben.
Vier spannende Predigten zum Raibacher Reformationstriptychon und zu den vier Kerngedanken der Reformation – wer einen Gottesdienst verpasst, kann die Predigten nachlesen: Unter www.ckbv.de lassen sie sich im Bereich „Download“ bequem herunterladen. (zlp)