Wer Gerhard Schultheiß in seinem Häuschen in Windecken besucht, wird als erstes von Seal begrüßt. Als goldfarbener Blitz saust der knapp drei Jahre alte Rüde die Treppe hinunter und aufs Tor zu. Der Mischling aus Border-Collie und Wolfsspitz freut sich ebenso über den Kontakt zum Bürger wie sein Herrchen.
Seit 1996 ist der SPD-Mann nun schon politisch im Rathaus aktiv. Zunächst als Stadtrat, seit zwölf Jahren als Bürgermeister. Nun stellt er sich erneut zur Wahl, denn „von Amtsmüdigkeit kann keine Rede sein“. Um herauszufinden, was die Nidderauer sich vom Stadtchef an Neuem oder Altbewährtem für eine weitere Amtszeit wünschen würden, ist er im Sommer mit dem Eiswagen durch die Stadtteile gezogen und hat das Gespräch gesucht. „Ich wollte einfach früh hinhören, was die Probleme sind“, erzählt Schultheiß entspannt beim gemeinsamen Kaffeetrinken mit seiner zweiten Frau Kerstin. Der Kaffeetisch im Wintergarten ist liebevoll gedeckt, im Garten fällt der Blick auf zwei kleine Ställe. Darin leben die Kaninchen von Schultheiß’ Tochter Sandra (16).
Zeit für Hobbys bleibt jedenfalls nicht mehr, „früher habe ich ein wenig Fußball gespielt, aber jetzt. . .“, Schultheiß zuckt mit der Schulter. Shoppen gehe er noch gerne, „da muss ich mich manchmal richtig bremsen“, und ab und an mal ins Kino, schwärmt Schultheiß.
„Mein härtester Kampf bisher war der für das Kino. Mir war das als Standortvorteil sehr wichtig. „Ich habe nie gezögert, mich zur Wiederwahl zu stellen“, betont Schultheiß. Zu viel Spaß mache ihm die spannende Arbeit.
Außerdem wolle er nun auch noch die Realisierung der von ihm an- oder vorangetriebenen Projekte erleben, beispielsweise der Umgehung Heldenbergen/Windecken. „Vor zwölf Jahren war ich noch ungeduldiger, heute bin ich beharrlicher“, analysiert Schultheiß. Geblieben ist der Ehrgeiz des 45-Jährigen. (asw)