Karben. Ob die Idee mit den großen Lettern »Roggau« auf grüner Wiese vom berühmten Vorbild Hollywood entlehnt ist, wurde auf der Sitzung des Ortsbeirats Burg-Gräfenrode am Donnerstagabend zumindest scherzhaft ins Spiel gebracht. Doch schnell zeigte sich, auch unter Einbeziehung der Besucher der Ortsbeiratssitzung, dass es keine skurrile Idee aus dem Rathaus war, sondern dass das Vorhaben am unteren Ortseingang auf breite Zustimmung stieß. »Es dient der Identifikation mit unserem Dorf«, freute sich Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach (CDU). Auf einer rund 400 Quadratmeter großen Fläche sollen außer dem Namen Roggau auch noch Ziergräser und niedrige Büsche angepflanzt werden.
Zustimmung bekam Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auch, als er das Konzept für den neuen Spielplatz an der Oberburg erläuterte. Die Stadt hat einen Teil des ehemaligen Burggrabens – insgesamt 2766 Quadratmeter – gekauft, um auf dieser Freifläche einen Spielplatz anzulegen. Es wäre dann der dritte in Burg-Gräfenrode. Bestückt werden soll er mit Spielgeräten, Klettergerüst, Rutschen, Kriechtunneln, Balancierpfaden und einer Tischtennisplatte.
Von Straße getrennt
Dabei werde darauf geachtet, so Rahn, dass die Bereiche für kleinere und größere Kinder wegen Unfallgefahren in größerer Entfernung voneinander entstehen. Abgetrennt von der Straße und den übrigen Grundstücken soll der Spielplatz zunächst mit einer Hecke eingefasst werden. »Das sieht einfach schöner aus, als mit einem Lattenzaun den Anblick auf die Oberburg zu zerstören«, begründete Rahn. Baubeginn soll im Frühjahr sein. Allerdings sollen zuvor die Kinder und Eltern noch einmal zu einer Informationsveranstaltung eingeladen werden. »Vielleicht gibt es da noch Anregungen oder Änderungswünsche«, zeigte sich Rahn offen. 150 000 Euro sind für die Anlage des Spielplatzes im Haushalt vorgesehen. Sie kommen zu dem rund 200 000 Euro Kaufpreis für das Burggrabengelände hinzu.
Breiten Raum nahm die Diskussion um Investitionen für das Sportplatzgelände ein. Dort soll im Frühjahr außer einer neuen Flutlichtanlage mit sparsamerer LED-Beleuchtung eine Beregnungsanlage installiert werden, die aus einem eigenen Brunnen mit Regen- und Grundwasser gespeist wird. »Die Beregnung unserer Sportplätze insgesamt hat die Stadt im vergangenen Jahr über 12 000 Euro gekostet. Hinzu kommt, dass es sich dabei um kostbares Trinkwasser handelt«, erläuterte Rahn. Schritt für Schritt werde nun versucht, für alle Sportstätten »natürliche Bewässerungsanlagen aus Brunnen« anzulegen.« Sorgen bereiten dem Sportverein, wie dessen Vertreter schilderten, das Parkplatzproblem rund um das Sportgelände.
Zwischen dem Sportplatz und der Wohnbebauung gebe es ausreichend Platz, um dort die neue Feuerwehrwache und einen Platz zum Parken, aber auch für Veranstaltungen entstehen zu lassen. Eine überlegenswerte Variante, meinte Rahn. Jedoch müsse sich zuerst die Feuerwehr über den Standort ihres neuen Gerätehauses im Klaren sein. Stellung nahm Rahn auch zu Wünschen, entlang des neuen Radweges nach Ilbenstadt Bäume anpflanzen zu lassen. »Das hätten wir gern gemacht, aber dafür hätten wir einen Streifen von sechs bis acht Metern benötigt. Und den wollten uns die Landwirte nicht verkaufen.«
Lücke im Radweg
Auf die Gesamtkosten für den Radweg angesprochen, meinte Rahn, dass er rund 130 000 Euro gekostet habe. Auch verriet er, dass der Weg ohne den Druck aus Karben wohl nie gebaut worden wäre, weil in Niddatal das Interesse daran nie besonders groß gewesen sei. Das zeige auch der Umstand, dass auf Ilbenstädter Seite zurzeit immer noch eine Lücke von 200 Metern bestehe.