Karben. Samstags wandelt sich der Platz am Karbener Weg in Klein-Karben zum Wochenmarkt. Sonst nutzen viele den Platz vor der katholischen Kirche St. Bonifatius als Parkplatz, wenn sie in den dortigen Geschäften etwas zu erledigen oder einen Termin bei den Ärzten haben.
»Der Platz ist in eher bescheidenem Zustand«, sagt Klein-Karbens Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU). »Die Straße dort ist schön gemacht worden, jetzt ist es auch an der Zeit, den Platz aufzuhübschen.«
Bereits im vorletzten Haushalt und im dazugehörigen Investitionsprogramm hatten die Stadtverordneten für eine Neugestaltung des Marktplatzes 50 000 Euro bereitgestellt.
Vorrang fürs Fahrrad
Passiert ist allerdings bisher nichts. Aber vielleicht ist das gut so, denn im Dezember ist den Mitgliedern des Stadtteilgremiums zusammen mit Bürgermeister Guido Rahn (CDU) eine Idee gekommen. Sie wollen den Platz und das Straßenstück des Karbener Weges zwischen Kreisel und Eissalon einheitlich pflastern.
Dazu ist noch eine weitere Idee entstanden, die den Verkehr betrifft. »Wir wollen den Karbener Weg als Fahrradstraße ausweisen«, informiert Neuwirth. Das würde bedeuten: Das Fahrrad hätte Vorrang vor allen anderen Verkehrsteilnehmern. »Die Radfahrerinnen und Radfahrer geben dann dort künftig das Tempo vor«, sagt der Ortsvorsteher.
Ansonsten sei angedacht, die jetzigen Büsche zwischen den Bäumen beziehungsweise als Begrenzung zum Platz hin zu entfernen. »Die Bäume sollen aber erhalten bleiben«, beugt er etwaigen Protesten gleich vor.
Denn auch Neuwirth weiß, wie sensibel das Thema Platanen gerade im Karbener Weg ist. Als die sechs großen, ortsbildprägenden Bäume seinerzeit stark beschnitten worden waren, weil sich die Anwohner über den starken Laubbefall auf ihren Grundstücken beschwert hatten, hagelte es heftige Kritik der Naturschützer. Eine solche Debatte möchten sich die Kommunalpolitiker offenbar jetzt ersparen. Durch die einheitliche Pflasterung würde der Marktplatz quasi optisch vergrößert.
Mit der Ausweisung des Karbener Weges als Fahrradstraße möchten die Stadtteilpolitiker und der Bürgermeister gleich noch ein weiteres, seit Langem schwelendes Problem lösen: die vielen Autoanfahrten zum Schulzentrum.
Neuer Fußweg
entlang der Nidda?
Nun müssten diese Ideen aber zunächst von den Experten im Stadtplanungsamt auf ihre Realisierbarkeit geprüft werden. Realisierung in diesem Jahr? Da möchte sich Neuwirth nicht festlegen.
Beim Blick nach vorne erwähnt er auch den Fußweg, der zwischen der Holzbrücke nahe der Skate-Anlage und den KSV-Sportplätzen angelegt werden soll. Damit könnten die Ströme von Radfahrern und Fußgängern quasi entzerrt werden. Aktuell verläuft der Nidda-Uferweg noch als kombinierter Fuß- und Radweg. Viele Fußgänger fühlen sich durch die Flut von Radfahrerinnen und Radfahrern aber belästigt. Apropos KSV-Sportanlage: Der dort geschaffene Platz samt der Terrassen habe sich im Vorjahr als Besuchermagnet erwiesen.
Für dieses Jahr angestrebt wird auch, den Weg zwischen Hundeübungsplatz und Recyclinghof mit Schotter wieder aufzufüllen – und ein wenig schmaler zu machen. »Dem Landwirt dort fehlen ein paar Quadratmeter.« Und noch etwas wurmt Neuwirth: die vielen Falschparker in der Rathausstraße. »Ich habe der Stadtpolizei schon einen Brief dazu geschickt.«
Von Holger Pegelow