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Lux soll SPD erhellen – Florstädter kandidiert direkt

Mit dem Florstädter Stefan Lux will die Wetterauer SPD das Direktmandat für den Bundestagswahlbezirk 177 zurückerobern. Einen Besen zum Auskehren des Wahlbezirkes überreichte der Unterbezirksvorsitzende Joachim Arnold dem 52-jährigen Großhandelsbetriebsleiter nach dessen Wahl.

Karben. 90 der 102 Delegierten hatte Lux von sich als richtigen Mann für Berlin überzeugen können, acht Delegierte stimmten gegen ihn, und vier enthielten sich der Stimme. Mit 88,24 Prozent Stimmenanteil lag er über dem Ergebnis seines CDU-Kontrahenten Oswin Veith. Der hatte wenige Tage zuvor nur 81 Prozent Ja-Stimmen seiner Parteifreunde erhalten.

Lux, vorgeschlagen vom Parteivorstand, war der einzige Bewerber im Karbener Bürgerzentrum. Und er war vom Vorstand auch erst gefragt worden, nachdem die ehemalige Unterbezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Nina Hauer aus Karben endgültig auf eine weitere Kandidatur verzichtet hatte. Ihr Lebensmittelpunkt liege mittlerweile in Berlin, deshalb schließe sie eine erneute Rückkehr in die Politik aus.

In seiner Rede bezeichnete sich der zweifache Familienvater Lux selbst als Politiker mit Ecken und Kanten. Er sei unbequem und stoße auch mal mit Freund und Feind zusammen. Doch da er ein Freund klarer Worte sei und versuche, stets ehrlich zu sein, müsste man akzeptieren, dass beim Hobeln auch mal Späne fielen.

Arnold beschrieb ihn als Freizeitpolitiker, der bisher die Politik als Hobby und nicht als Beruf gesehen habe. Deshalb setze er bei Auseinandersetzungen nicht auf „Attacke und Poltern“ wie von Gegnern behauptet würde, sondern auf klare Worte und Zuverlässigkeit. Er werde in Berlin die Ärmel hochkrempeln und für die Wetterau arbeiten, statt wie die nur kurz in Berlin anwesende CDU-Bundestagsabgeordnete Lucia Puttrich, die einen Dienstwagen mit Chauffeur in Wiesbaden dem harten Politikeralltag in Berlin vorgezogen hatte.

Auch wenn er die Politik daheim in Florstadt oder im Kreistag bisher zwar ernst genommen habe, aber immer nur neben seinem Beruf, so wolle er seine Kraft in Berlin nun ganz auf die Politik lenken. „Deshalb sehe ich mich auch nicht als bloßen Zählkandidaten, sondern trete hier an, um zu gewinnen“, bekräftigte Lux seine Bewerbung.

Seinen Gegner im Kampf um das Direktmandat, den CDU-Kandidaten Oswin Veith, sehe er als angepassten und weichgewaschenen Karrieristen, der sich auf dem politischen Parkett geräuschlos bewegen könne und für die Wetterau kaum etwas erreichen würde. (jwn)