Karben. Das findet man nicht oft: Zufriedene Mitglieder des Ortsbeirats. Am Donnerstagabend war das allerdings so. Denn der Ortsbeirat Rendel ist glücklich über die sanierte Ortsdurchfahrt.
Zur vorvergangenen Sitzung des Rendeler Stadtteilgremiums hatten die Stühle kaum ausgereicht. Denn die Anlieger interessierten sich für den Sachstand bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt ihres Stadtteils. Ebenso wie in Klein-Karben war auch die Rendeler Ortsdurchfahrt stark sanierungsbedürftig. Das fing bei der Deckschicht der Fahrbahn an und endete bei den Trinkwasserleitungen. Seit Kurzem ist alles fertiggestellt, und das Interesse offenbar erlahmt. Denn nur wenige Zuhörer fanden sich zur jüngsten Sitzung ein.
Wer jetzt mit dem Auto durch Rendel fährt, wird nicht wie früher durchgerüttelt. Die Fahrbahn ist nämlich schön eben. Auch der Zeitplan ist von der Baufirma eingehalten worden. »Die Firma hat prima gearbeitet«, sagt Ortsvorsteher Erhard Menzel. »Ich habe bewusst ein paar Anlieger angesprochen, und die haben sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis gezeigt.« Das war auch die Ansicht der anderen Beiratsmitglieder.
Im Zusammenhang mit der Ortsdurchfahrt hat das Gremium aber auf das nächste Problem geschaut: die Lkw-Durchfahrten und die gefahrenen Geschwindigkeiten. Zudem wartet das Gremium immer noch darauf, dass an zehn Stellen des Ortes die Gehwege abgesenkt und die Übergänge damit seniorengerechter gestaltet werden. Für die Absenkung der Wege im gesamten Stadtgebiet habe der Magistrat im Haushalt 30 000 Euro vorgesehen, informierte Erster Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU). Wolle der Ortsbeirat einen Betrag darüber hinaus haben, müsse er einen Antrag stellen, »aber dann auch sagen, wo er für Rendel vorgesehene Mittel streichen will«.
Kontrolle geplant
Was das Lkw-Durchfahrtsverbot angeht, konnte Schwaab keine Neuigkeiten mitteilen. Es müsse erst eine von Hessen Mobil veranlasste Verkehrszählung stattfinden. Die letzten Daten stammten von 2015. Das gefahrene Tempo solle die Stadtpolizei demnächst überprüfen. Und man könne auch eine Anzeigetafel für die gefahrene Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt installieren. »Das ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, wie ich auch an mir selber schon festgestellt habe.« Die Zuhörer erfuhren allerdings nur wenig Neues zu den Dauerbrennerthemen in dem Gremium. Weder zur Busverbindung nach Gronau noch zum Neubau der Kindertagesstätte konnte der Erste Stadtrat Neuigkeiten vermelden.
Dagegen teilte er mit, dass die Stadt beim Regionalverband die Umwidmung von zwei zurzeit noch landwirtschaftlich genutzten Flächen in Wohnbauflächen beantragt habe. Hintergrund ist, dass die Stadt zwei neue Baugebiete ausweisen will. Der Ortsbeirat hatte sich in den vergangenen Wochen Gedanken darüber gemacht, welche Gebiete dafür infrage kommen könnten und aus fünf Vorschlägen zwei ausgewählt. In Rendel soll demnach an der Ortseinfahrt von Klein-Karben her kommend auf der rechten Seite vor der bestehenden Bebauung eine weitere kleinere Häuserzeile entstehen.
Das größere Baugebiet wird aber am Ortseingang von Gronau her kommend sein: Dort will die Stadt die Baulücke zwischen der Pumpstation und der Bebauung schließen, dann wäre die Gronauer Straße zu beiden Seiten bebaut.