„Sommer – Sonne – Strand – Meer und mehr“ verspricht eine Ausstellung der Bad Vilbeler Hobbymalerin Renate Rottmann. Ihre Aquarelle sind derzeit im Haus der Begegnung (HdB, Am Marktplatz) zu sehen.
Bad Vilbel. „Vor fast dreißig Jahren hat eine Freundin zu mir gesagt: ,Geh’ mal malen, dann kommst du auf andere Gedanken‘“, erinnert sich Renate Rottmann. Seitdem beschäftigt sich die inzwischen 66-Jährige, eine gebürtige Sauerländerin, mit Aquarellen, in denen sie vor allem ihre Liebe zur Nordsee und speziell der Insel Föhr zum Ausdruck bringt.
„Zuerst habe ich mit dem Bleistift angefangen, und später habe ich es dann mit Farbe versucht“, erzählt sie. „In verschiedenen Kursen der Volkshochschule wurde die Malerei noch verfeinert. Die prägendsten Kurse habe ich bei Corinna Schröder von Frihling in ihrem Atelier auf Föhr erlebt“, sagt sie. Es folgten weitere Aquarellkurse auf den Halligen Langeneß, Hooge sowie in dem Künstlerdorf Worpswede.
Beginn beim Himmel
An der Aquarelltechnik liebe sie „die Leichtigkeit – es ist einfach schön“. Die Malerei ist für Rottmann auch eine Stimmungssache, „das muss nicht in einer bestimmten Zeit fertig sein“.
Aber die Motive müssten vorher gut überlegt sein. „Wenn Weiß übermalt wird, ist es weg.“ Doch auch da kennt sie einen Trick: Sie beginne beim Himmel, „dann geht es weiter – immer schön von oben nach unten.“
Rottmanns Motive strahlen eine maritime Ruhe aus, Küstenlandschaften in verschiedenen Blautönen von Wolken und Meer. Die Wasserfarben verleihen ihnen eine Leichtigkeit, welche die sommerlichen Impressionen noch verstärkt. Es sind Urlaubs-Impressionen, die ein Gefühl von Gelassenheit und Freiheit symbolisieren.
„Die Weite, die gute Luft“, das komme ihr bei den Motiven in den Sinn, sagt die Künstlerin dem Reporter. Aber auch anderes ist in den 44 Bildern zu erkennen, die derzeit im HdB-Bistro, den Büros und den Seminarräumen hängen: Tulpen etwa, Mohn und ein gelbes Rapsfeld im Frühling. Die einsame, scheinbar unberührte Natur spielt die Hauptrolle.
Dabei ist Renate Rottmann eigentlich eine gesellige Natur. Wegen des Reporterbesuchs steigt sie vorzeitig aus der Scrabble-Runde aus, zu der sie sich regelmäßig im Haus der Begegnung trifft. Dort ist sie seit dem Jahr 2010 auch im Bistro-Team engagiert. Für das dortige Café spendiert sie hin und wieder auch selbst gebackene Kuchen und Torten.
Einst Bürokauffrau
So hat für sie die Bilderschau im HdB-Bistro auch einen Hauch von Zuhause. Dennoch ist es nicht ihre erste Ausstellung. Bereits im Jahr 1994 waren ihre Werke auf Föhr zu sehen. Seitdem sie sich auch bei den „Montagsmalern“ des Bad Vilbeler Kunstvereins betätigt, wurden ihre Werke bereits zweimal in der Alten Mühle gezeigt, zuletzt in diesem Jahr während der „Brückenausstellung“.
„Ich freue mich, wenn eines meiner Aquarelle den Besitzer wechselt“, sagt die ehemalige Bürokauffrau. Doch sie male nicht für das Verkaufen, sondern aus Passion. Im Moment ist sie wieder bei den Hobbymalern aktiv, „Fische vom Teller, Heringe“ – das sind ihre aktuellen Motive. Auch nach Föhr geht es im Mai wieder – diesmal aber nur des Reisens wegen, verrät Rottmann.
Bis Sonntag, 9. Juni, sind die Rottmann-Werke im Bad Vilbeler Haus der Begegnung zu sehen, zu den Öffnungszeiten dienstags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr.