Mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde Daniela Friesenhahn, die in selbstloser Liebe aufopferungsvoll für das Leben ihrer Tochter Elisa kämpfte, das von Leid geprägt war. Damit machte sie auch anderen betroffenen Eltern Mut, eben dieses Leben mit schwersten Behinderungen ihrer Kinder zu akzeptieren.
Bad Vilbel. „Nach lieben ist helfen das schönste Zeitwort der Welt“, zitiert Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) die österreichische Schriftstellerin Bertha von Suttner anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Daniela Friesenhahn. Mit ihrem Engagement für ihre behinderte Tochter Elisa habe sie neben der mütterlichen Liebe auch das Helfen gelebt.
Und wo andere Menschen sich niedergeschlagen zurückziehen, habe sie ihr Schicksal in Stärke umgewandelt und sich der Pflege ihrer Tochter angenommen. Ihr Leitsatz habe sie an schweren Tagen motiviert: „Wer gegen sein Schicksal ankämpft, wird unglücklich – wer sein Schicksal akzeptiert, der kann glücklich werden.“
Aufgrund einer Impfung wurde bei Elisa eine Gehirnentzündung ausgelöst, große Teile des Gehirns wurden geschädigt, Elisa war mehrfach schwerstbehindert. Seit dem 6. Oktober 1989 hat Daniela Friesenhahn ihre Tochter gepflegt. Später hat sie den Gesprächskreis für pflegende Angehörige ins Leben gerufen, den sie acht Jahre leitete. „Dieser Einsatz verdient unser aller Respekt und Hochachtung“, ergänzt der Bürgermeister sichtlich bewegt seine Ansprache. Friesenhahn selbst ging dann noch einmal auf die Geschichte ihrer Tochter ein und rührte manchen Anwesenden zu Tränen: „Elisa war zeitlebens bis zu ihrem Tod im vergangenen Jahr in die Familie mit einbezogen, und wir nahmen sie überall mit. Sogar über die Brücken in Venedig trug sie mein Mann.“
Sie hat viele Krankenhäuser gesehen. Und es wurde oft ihr naher Tod von den Ärzten und dem Klinikpersonal prophezeit, besonders als ihre Bauchspeicheldrüse im Alter von acht Jahren nach der Gabe eines Epilepsie-Medikamentes unter Schmerzen zersetzt wurde“, erinnert sich die Mutter an den gemeinsamen Leidensweg.
Als Elisa 18 wurde, habe es ein großes Fest gegeben, da die Ärzte ihr nur eine Lebenserwartung von drei oder vier Jahren gegeben hatten. Sie sei ein Sonnenschein gewesen, der sich keine Sorgen um Krieg oder Hungersnöte machen musste, „sie war fröhlich und liebevoll mit einer besonderen Ausstrahlung. Ich habe mich nie für sie geschämt“, so die Geehrte. Und sie fügte hinzu: „Meinen anderen Töchtern Julia und Laura, meinem Mann, meinen Eltern und dem liebevollen Palliativteam Wetterau gilt mein großer Dank. Sie alle haben es möglich gemacht, dass Elisa bis zum Schluss, im Dezember vergangenen Jahres, zu Hause bleiben konnte.