Bad Vilbel. Mehr als 60 frühere Wegbegleiter und Angehörige gaben am Mittwoch, 12. Dezember, Ehrenbürgermeister Erich Glück das letzte Geleit auf dem Friedhof an der Lohstraße. Wie stark er der Stadt verbunden war, zeigt auch sein letzter Wille: die Gründung einer Stiftung für bedürftige Bad Vilbeler Bürger, die unverschuldet in Not geraten. Als ein „ungemein interessanter Mann, von dem man viel lernen konnte“, beschrieb Pfarrer Manuel Tögel von der Frankfurter Unitarischen Freien Religionsgemeinde den im Alter von 92 Jahren Verstorbenen. „Freundlich und doch sehr durchsetzungsfähig“ sei er gewesen. Den natürlichen Egoismus und das Gemeinwohl habe er als Gegensatz wahrgenommen, jedoch ohne daraus eine ethische Pflicht zu formulieren. Der Einsatz für die Gesellschaft, das Gemeinwesen, müsse aus dem Herzen kommen und eine Selbstverständlichkeit sein, habe Erich Glück oft gesagt und nach dieser Maxime auch vorbildlich gehandelt.
Positive Denker
Noch kurz vor seinem Tode habe er einen „Club der positiv Denkenden“ ins Leben gerufen, erinnerte Pfarrer Tögel.
Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) betonte, dass der am 26. Juli 1920 in Vilbel Geborene nahezu sein ganzes Leben für die Stadt gewirkt habe, 28 Jahre ununterbrochen in führenden Positionen tätig war. Bürgermeister war er von 1968 bis 1980. Glücks letzte Urnen-Ruhestätte liegt direkt neben dem Grab seines Amtsvorgängers, Bürgermeister Georg Muth (1906 – 1969). (dd)