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Lesungen und vieles mehr

Die Stadtbliothek und das Café auf der Niddabrücke (hier von der Kurhaus-Seite aus gesehen) ist mit dem Niddaplatz an der Eingangsseite einer der beliebtesten Aufenthaltsorte für Bad Vilbeler und Gäste. Foto: Patrick Eickhoff
Die Stadtbliothek und das Café auf der Niddabrücke (hier von der Kurhaus-Seite aus gesehen) ist mit dem Niddaplatz an der Eingangsseite einer der beliebtesten Aufenthaltsorte für Bad Vilbeler und Gäste. Foto: Patrick Eickhoff

Bad Vilbel. Seit Mitte Juni ist Mareike Born Leiterin der Bad Vilbeler Stadtbibliothek. Jetzt stellt sie das Programm für den Herbst und Winter vor. Sie will künftig den Austausch fördern und auch Medienpädagogik in den Mittelpunkt stellen.
Dass eine Stadtbibliothek viel mehr ist als nur ein Ort zum Bücher ausleihen, beweisen die Verantwortlichen in Bad Vilbel. Vor elf Jahren hat die Bibliothek ihre Türen auf der Brücke über der Nidda eröffnet. Das Ensemble aus Café und Bücherei zählt heute zu einem der beliebtesten Plätze in der Bad Vilbeler Innenstadt. Mareike Born sagt: »Das wollen wir noch mehr nutzen.« Seit Mitte Juni ist sie die Leiterin der Einrichtung. Sie führt aus: »Wir wollen noch mehr den Austausch fördern, ins Gespräch kommen und auch in den Diskurs gehen.«
Deshalb setzt man auch in den kommenden Monaten – neben dem üblichen Programm für Kinder und Jugendliche – auch auf Abendveranstaltungen für Erwachsene. »Das finde ich wichtig«, sagt Born. Ein Auszug: Am Donnerstag, 26. September, ist Ivonne Keller mit Gitarrist Elias Feijoo Gomez zu Gast. An diesem Abend treffen Sylt und Mallorca – auch musikalisch – aufeinander.
Kooperationen
und Infotage

Am 17. Oktober liest Geographin, Ethnologin und Journalistin Pia Volk aus »Deutschlands verschwundene Orte«. Am 14. November ist Uwe Wittstock zu Gast in Bad Vilbel und liest aus »Marseille 1940«.
Leiterin Born möchte das Sachbuch wieder in den Fokus rücken und im kommenden Jahr jungen Autorinnen mit Migrationshintergrund Möglichkeiten für Lesungen bieten. »Dafür würde ich gerne die weiterführenden Schulen ins Boot holen.«
Es wäre nicht die erste Kooperation, die die Bibliothek eingegangen ist. Am 12. Oktober ist Welthospiztag. »Da kommt nicht nur Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm vorbei, sondern auch die Hospizgruppe der Nachbarschaftshilfe. Sie wird über das Ehrenamt informieren.«
Am 31. Oktober gibt es unter dem Titel »Klima im Kopf« eine Lesung in Kooperation mit dem Verein »Plastikfrei«. Faktenreich wird Psychotherapeutin Katharina van Bronswijk durch Phänomene wie Klimaangst, »eco depression«, Verdrängungsmechanismen und verhärtete Fronten in öffentlichen Debatten führen.
Ein Rückzugsort
am Hessentag

Kooperationen gibt es bei der Stadtbibliothek auch mit dem Kinderschutzbund und dem Lionsclub Bad Vilbel- Wasserburg. »Im Zuge des Leselöwencups freuen wir uns, dass Anke Kuhl für Kinder von vier bis sechs Jahren bei uns lesen wird.«
Mareike Born will außer den Fokus auf Medienpädagogik und den richtigen Umgang mit Medien legen. »Das ist ein wichtiges Thema.« Auch dabei zeige sich, dass es in der Bibliothek um mehr als nur Bücher gehe. »Wir müssen immer am Puls der Zeit sein – sowohl von den Medien als auch von den Angeboten her. Wir verändern uns mit.«
Deshalb beobachtet die Leiterin auch aktuelle Trends wie »Booktok«. »Junge Menschen zeigen in den sozialen Netzwerken vor allem, dass Bücher für sie auch noch interessant sind.« Im kommen seien derzeit vor allem »New Adult«-Bücher. »Das sind Werke für junge Erwachsene.« Deshalb sei es umso wichtiger, sich dieser Zielgruppe zu öffnen, niederschwellige Angebote wie längere Öffnungszeiten zu schaffen »Demokratiebildung sehe ich auch als unsere und als wichtige Aufgabe an.«
Die Planungen gehen dabei schon über den Winter hinaus. Im Sommer steigt mit dem Hessentag Deutschlands größtes Landesfest in der Quellenstadt. »Wir wollen ein Ort zum Durchschnaufen sein«, kündigt Born an. In der ganzen Stadt sei an diesen zehn Tagen die Hölle los. »Natürlich soll es auch Aktionen für Kinder geben, aber im oberen Bereich wollen wir ein Zelt aufstellen und Kissen und wie in 1001 Nacht eine Oase der Ruhe schaffen.«
Eine Übersicht über das Programm gibt es unter www.kultur-bad-vilbel.de/stadtbibliothek/.
Von Patrick Eickhoff