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Lebhafte Diskussion

Diese Holzskulptur hat der Ortsbeirat Kloppenheim in der Sitzung vorgestellt. Sie wird auf dem Urnenfeld des Friedhofs stehen. Foto: Niehoff
Diese Holzskulptur hat der Ortsbeirat Kloppenheim in der Sitzung vorgestellt. Sie wird auf dem Urnenfeld des Friedhofs stehen. Foto: Niehoff

Karben. Eine sehr stimmungsvolle Sitzung musste der Ortsbeirat Kloppenheim am Donnerstagabend überstehen. Denn trotz überschaubarer Tagesordnung war der Diskussionsbedarf der zwölf Besucher umso größer.
Das Magistratsmitglied Ingrid Lenz (CDU) hatte alle Hände voll zu tun, um alle Fragen der Bürger beantworten zu können. Teilweise schienen sogar alle gleichzeitig zu sprechen, weshalb kaum noch ein Wort zu verstehen war und das Ortsbeiratsmitglied Thorsten Schwellnus (Freie Wähler) in Vertretung für die Ortsvorsteherin Marita Scheurich (CDU) lautstark um Ruhe bitten musste.
Bürgerbeteiligung
gefordert

Die Sitzung begann zunächst mit der Vorstellung der rund 70 Zentimeter hohen Holzskulptur, die der Künstler Leo Streukens als Geschenk für die Kloppenheimer Bürger angefertigt hatte. Judith Römer (CDU), die die Skulptur mit in die Sitzung gebracht hatte, erklärte die weitere Vorgehensweise. Die Skulptur soll auf einem Betonsockel mit einem größeren Stein darauf im Urnenfeld aufgestellt werden. Alle drei Teile, also Sockel, Stein und Skulptur zusammen haben dann aufgestellt die Größe eines Menschen.
Einen weit größeren Redebedarf löste anschließend der Tagesordnungspunkt »Sachstand Umbaumaßnahmen Geringsgraben« aus. »Hier warten wir immer noch auf die Fertigstellung der Starkregen-Analyse, die übrigens für das ganze Karbener Stadtgebiet erstellt wird«, erklärte Lenz. Erst dann könne mit der Planung begonnen werden und zwar ob der Geringsgraben ganz oder nur teilweise verrohrt wird und wie genau die Baumaßnahmen aussehen sollen. Die Analyse soll Ende März auf dem Tisch liegen, sodass erst dann die Planungen beginnen können.
Nach deren Fertigstellung soll der Ortsbeirat darüber ausführlich informiert und angehört werden. Von den Besuchern wurde angeregt, dass der Ortsbeirat nach Planungsfertigstellung eine Ortsbegehung durchführen solle, damit auch die Bürger rechtzeitig informiert werden und möglicherweise auch mitgestalten können.
Der nächste Tagesordnungspunkt, der Planungsstand für die Grundschule und geplante Waldorfschule, löste eine lebhafte Diskussion aus, denn beide Maßnahmen sind noch in der Planungsphase. Für die Erweiterung der Grundschule, die notwendig ist, weil 2026 der Ganztagesunterricht für alle Schulen verbindlich sein wird, soll als letztes Gutachten noch das Schallgutachten ausstehen. Der Erweiterungsbau ist dann vorgesehen für eine Mensa und für Aufenthaltsräume. Trotz des erneuten Ausbaus wurde festgehalten, dass die ganze Containerschule ein Übergangsmodell bleibe und zwar bis zur Fertigstellung der geplanten neuen Grundschule in der Nähe der Bahnlinie.
Ärger über
Verzögerungen

Der Neubau der Waldorfschule an der B 3 auf dem bisherigen Grundstück der Baumschule wartet weiter auf seine Umsetzung. In diesem Fall steht ebenfalls ein Gutachten aus und zwar das zur Erfassung der auf dem Grundstück lebenden Tiere. Danach erfolgt eine erneute Offenlage der Bauunterlagen und Einreichung des Bauantrags. Ende offen. Eigentlich sollte im September 2023 bereits mit dem Unterricht begonnen werden.
Von der Verzögerung bei den Schulen wechselte die Diskussion auch gleich zu dem Sportplatz. »Dort warten wir weiterhin auf unseren Kunstrasenbelag«, ärgerte sich vor allem der Ex-Vorstandschef des FSV Kloppenheim, Peter Gareis. Auch andere Besucher stimmten ihm zu: »Wir haben den Eindruck, dass wir in Kloppenheim sowieso immer als letzten Ortsteil an die Reihe kommen und dass darüber hinaus unsere Angelegenheiten dann noch zusätzlich verzögert werden«. Im Falle des Kunstrasens konnte Lenz aber Entwarnung geben: »Es gab nur zwei Bieter bei der Ausschreibung. Aber das Geld steht im diesjährigen Haushalt und wird deshalb auch so kommen«.
Weiter ging es mit der sehr lebhaften Diskussion beim Thema barrierefreie Rampe für den Friedhofsaufgang. Auch da ist es zu Verzögerungen gekommen, weil die geplante Rampe eine Steigung von acht Prozent aufwies, aber nur sechs Prozent zulässig seien. Hier habe die Bauaufsicht des Kreises nach einer Ortsbegehung den acht Prozent schließlich zugestimmt, da ansonsten die Rampe zu lang geworden wäre und bis in den Bereich der Landesstraße gereicht hätte.
Schließlich wurde noch das erst vor kurzem von der Stadtpolizei angeordnete Halteverbot im Ortszentrum angesprochen, durch das viele Parkplätze weggefallen waren. Nach Protesten der Anwohner seien die Schilder zwar wieder entfernt worden, nach Ansicht der Gäste müssten solche Maßnahmen allein schon wegen der Kosten zukünftig rechtzeitig unterbunden werden.
Von Jürgen W. Niehoff