Auch in diesem Jahr traten zahlreiche Läufer zum Karbener Stadtlauf an. Hobby-Sportler aller Altersgruppen begaben sich in Klein-Karben auf die unterschiedlichen Distanzen.
Karben. Schon vor dem Start um 9 Uhr am Sonntagmorgen ist rund um das Vereinsheim des Karbener Sportvereins (KSV) viel los. Das hat seinen Grund, denn schließlich steht der 29. Karbener Stadtlauf an und viele Sportler haben sich bereits eine ganze Weile vor dem Start der ersten Gruppe in Klein-Karben eingefunden. Manche machen sich auf dem Günter-Reutzel-Sportfeld warm, andere präparieren die Ausrüstung oder suchen im Getümmel ihre Laufpartner. Durch ein Mikrofon schallt die Stimme von Marc Tortell: „Noch 15 Minuten bis zum Start des Halbmarathons.“ Tortell behält im Durcheinander den Überblick, hat die Zeiten im Griff und weist die Läufer an, wann wer an den Start zu gehen hat.
Unter zwei Stunden
Die Läufer des Halbmarathons sind die ersten, die vom Sportfeld aus in Richtung Industriegebiet starten. Knapp 150 der insgesamt etwa 500 Läufer nehmen sich der Herausforderung der 21,1 Kilometer an. Maj und Nils Förster sind Geschwister und können den Start kaum erwarten, denn der rückt immer näher. „Wir laufen zum ersten Mal hier den Halbmarathon“, berichtet Maj Förster. Auch Freunde aus Frankfurt hat sie bereits getroffen und zudem hat sie sich für ihre Laufleistung ein ganz klares Ziel gesetzt: „Ich will heute unter zwei Stunden laufen.“
„Mit einer Stunde und 59 Minuten als Ergebnis wäre ich also zufrieden“, erklärt sie und lacht. Das habe sie schon einmal hingekriegt, doch sei es eine Herausforderung. „Es ist schon etwas anderes, wenn man so direkt vor der Haustür läuft. Es ist nicht so anonym, es ist eine schöne Sache.“ Das sieht ihr Bruder Nils ähnlich: „Meine kleine Schwester hat mich motiviert, hier heute mitzulaufen“, schildert der Karbener. „Als Ur-Karbener muss man hier einfach mal dabei sein.“
Beide haben sich getrennt voneinander vorbereitet, doch ist Nils Förster sich sicher: „Die zwei Stunden werden wir schaffen.“ Dann kommt auch schon der finale Aufruf und Bürgermeister Guido Rahn (CDU) zieht die Startpistole hervor. Ein Knall, dann stürmen die rund 150 Läufer los. Erstmals wird der Start aus der Luft von einer Drohne begleitet.
Verschiedene Strecken
„Ich finde, das ist eine der schönsten Veranstaltungen, die wir in Karben haben“, meint der Bürgermeister, während auch die letzten Halbmarathonläufer den Startbereich verlassen. „Die Stadt Karben ist einfach eine Sportstadt. Wir haben über 20 Sportvereine mit insgesamt rund 6000 Mitgliedern“, weiß der Rathauschef. Gemeinsam mit der Firma Mainova stehe die Stadt als Hauptunterstützer des jährlich stattfindenden Laufes da, die Organisation der Veranstaltung obliegt jedoch dem KSV: „Wir haben heute zwischen 80 und 90 Helfer im Einsatz. Egal ob bei Aufbau, Abbau oder als Streckenposten“, erklärt der Zweite Vorsitzende des Vereins, Manfred Glebe.
Damit jede Altersgruppe an dem Lauf teilnehmen könne, biete man seit jeher verschiedene Streckenlängen an. Die ganz sportlichen Karbener beispielsweise laufen den Halbmarathon, andere Sportler laufen die zehn Kilometer oder auch 5,4 Kilometer, ein Lauf, der sich hauptsächlich an Firmen richtet, drei Kilometer, 1,5 Kilometer oder sogar nur 300 Meter. Letzteres betrifft die jüngsten Sportler, die Bambinis. „Als Verein müssen wir uns jährlich ganz schön strecken, um den Lauf organisieren zu können“, weiß Glebe. Nicht nur die Zahl der Helfer für Auf- und Abbau sei eine Herausforderung für den Verein, auch müsse beispielsweise das Meldebüro ab sechs Uhr morgens besetzt sein. „Es ist viel, aber es lohnt sich immer“, findet er.