Bad Vilbel/Rosbach. In diesen Wochen nimmt Hassia Mineralquellen ihr neues automatisches Regallager in Betrieb, das sowohl Einweg- als auch Mehrwegpaletten rationell lagern und kommissionieren kann. Auf einer Fläche von 9000 Quadratmeter und einer Höhe von 20 Meter hat das neue Regallager eine Kapazität von fast 40 000 Paletten, die auf acht Ebenen voll automatisch bewegt und gelagert werden, erklärte Verena Christmann, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Hassia-Gruppe.
Während das ökologisch sinnvollere Mehrweggebinde – sowohl Glas als auch PET – Jahr für Jahr deutliche Mengeneinbußen erleide, nehme das PET-Einweg-Gebinde über alle Getränkesegmente hinweg deutlich an Bedeutung zu. Der auch bei Hassia immer stärker wachsende Einweganteil am Gesamtsortiment ergebe die dringende Notwendigkeit einer veränderten Lagerung, da Einwegpaletten auf Grund ihrer Instabilität nicht übereinander gestapelt werden können, erklärt Christmann. Die bisher mit Mehrweg praktizierte platzsparende Blocklagerung sei bei Einweg nicht möglich.
Diesen technischen Anforderungen stellte sich Hassia Mineralquellen mit dem Bau des automatischen Regallagers, obwohl das Unternehmen selbst nach wie vor sehr stark „mehrwegorientiert“ aufgestellt ist und sein Angebot an Glas- und an PET-Mehrweg-Produkten auch zukünftig in vollem Umfang aufrecht erhalten werde.
Das automatische Regallager führe zu deutlich veränderten Abläufen in den Logistikprozessen und dadurch auch zu einer veränderten Personalstruktur. Der mit den organisatorischen Veränderungen einhergehende für Herbst geplante Arbeitsplatzabbau könne durch „Zurückholung“ von zuvor ausgelagerten Arbeitsplätzen auf zirka 20 Mitarbeiter begrenzt werden, sei aber in dieser Größenordnung auch vor dem Hintergrund einer rückläufigen Mengenentwicklung unumgänglich. Das hessische Traditionsunternehmen könne sich im hart umkämpften Markt wettbewerbsfähig aufstellen und dem durch verstärkten Einwegabsatz resultierenden Preis- und Erlösverfall begegnen.
Die betriebsbedingten Kündigungen an den Betriebsstätten Bad Vilbel und Rosbach erfolgen sozialverträglich und nach einem von Arbeitgeber und Betriebsrat vereinbarten Sozialplan, so Christmann.
Darüber hinaus führen die Mengeneinbußen und die Inbetriebnahme des automatischen Regallagers zu einer Neuverteilung der Aufgaben für die Betriebsstätten in Rosbach und Bad Vilbel. Die Belieferung des Getränkehandels mit Brunnengetränken erfolge in Zukunft von Bad Vilbel aus. Demnach werden 50 bis 60 bisher in Rosbach tätige Mitarbeiter künftig in Bad Vilbel arbeiten. Rosbach bleibe vor allem wichtiger Abfüllstandort. Die derzeitigen Abfüllanlagen seien daher von den organisatorischen Veränderungen in keiner Weise betroffen und bleiben vollständig erhalten. Auch künftig werden in diesem Bereich 50 bis 60 Mitarbeiter für Hassia tätig sein.
Daneben stehe Hassia in konkreten Gesprächen mit einem entsprechenden Interessenten, der Teile des Standortes Rosbach für seine Getränkelogistik nutzen möchte. Sollte die Absatzentwicklung auch in den nächsten Jahren rückläufig bleiben und Hassia Mineralquellen dadurch gezwungen sein, sich von weiteren Mitarbeitern zu trennen, könnten diese gegebenenfalls dort einen neuen Arbeitsplatz finden, hofft man in dem Unternehmen.
„Die HassiaGruppe zählt zu den fünf größten Mineralbrunnen der Branche in der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Inbetriebnahme des automatischen Regallagers wird das Unternehmen seine Kostenposition in einem schwierigen Marktumfeld verbessern und somit den langfristigen Erfolg der HassiaGruppe sichern“, erklärte Ullrich Schweitzer, Geschäftsführer Marketing. (sam)