Bad Vilbel. „Das reicht für ein halbes bis Dreivierteljahr“, freut sich die Bad Vilbeler Tafelleiterin Christa Gobst, als sie 3,5 Tonnen Lebensmittel erblickt. Zu verdanken hat sie die Spende vielen Bad Vilbeler Kunden. Aber nicht nur.
Jedes Jahr werden die Kunden der Rewe-Märkte zum Spenden aufgerufen. Gegen eine Gabe von fünf Euro bestücken sie eine Tüte mit Nudeln, Keksen, Tee, Milchreis, Konfitüre und mehr. Doch bei weitem nicht überall ist das Ergebnis so gut wie bei Bernd Kaffenberger.
Doch der Inhaber weist Lob von sich: „Zum einen haben die Kunden das Geld aufgebracht und an Menschen gedacht, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst. Und zum anderen sind es meine Mitarbeiter, die die Kunden immer wieder nach einer Spende gefragt haben. Dazu gehört Mut.“
Den meisten aufgebracht hat Kassiererin Shakira Asgerali. Unermüdlich hat sie am Fließband um eine Gabe für andere gebeten. Am Ende hat sie allein 450 Lebensmittel-Tüten bestücken können. Insgesamt sind es 1001 davon geworden. „Wir haben am Samstag noch bis 21.59 Uhr geworben, um die 1000er-Grenze zu sprengen“, ist der Chef stolz auf das Ergebnis. Denn jeder Rewe-Markt kann nach eigenem Ermessen mit der Aktion umgehen. Während sie bei manchen Märkten versteckt in einer Ecke landet, wird das Anliegen bei Kaffenberger sehr ernst genommen.
Sehr zur Freude der Tafel. „Wir haben inzwischen 198 Kunden, versorgen somit insgesamt fast 300 Personen“, sagt Leiterin Christa Gobst. Durch die Flüchtlinge sei diese Zahl noch einmal in die Höhe geschnellt. Die Spende komme der Bad Vilbeler Tafel sehr gelegen, „denn meistens erhalten wir von den 28 Märkten, Bäckereien und Bauernhöfen, die wir anfahren, Obst und Frischware, die schneller verdirbt.“
58 Mitarbeiter sind ehrenamtlich bei der Tafel Bad Vilbel tätig, die im September 2008 als 52. von inzwischen 55 Tafeln in Hessen gegründet wurde. Sie holen von montags bis mittwochs die Ware ab, mittwochs werden die Waren für ein bis zwei Euro an Einzelpersonen oder Familien abgegeben. Im Jahr 2015 immerhin 94 Tonnen. (kop)