Regionalverband ebnet Weg für Neubau der Theaterwerkstatt
Bad Vilbel. Der Magistrat will die Theaterwerkstätten der Burgfestspiele nach Dortelweil verlegen. Dort soll an der Friedberger Straße ein neues Gebäude entstehen. Der Regionalverband hat jetzt die Weichen für das planungsrechtliche Verfahren gestellt. Er stimmte dem Aufstellungsbeschluss für die Flächen zu.
Die Burgfestspiele sind das Aushängeschild der Stadt Bad Vilbel. Damit dies so bleibt, benötigt der Kulturbetrieb jedoch Platz, um wachsen zu können. Gefunden hat ihn der Magistrat in Dortelweil. Auf 3000 Quadratmetern soll an der Friedberger Straße hinter dem Betriebshof ein neues Gebäude für die Theaterwerkstätten errichtet werden, Probe- und Lagerräume inklusive. Dafür ist Ackerland zu Bauland umzuwidmen. Den ersten planungsrechtlichen Schritt hat das junge Projekt jetzt getan. Der Planungsausschuss des Regionalverbands hat den Aufstellungsbeschluss für die Flächen gefasst – gegen die Stimmen der Grünen.
»Unsere Burgfestspiele sind mittlerweile auf einem derart hohen Niveau, dass regelmäßig über 100 000 Besucher in die Vorstellungen strömen. Damit wir auch in Zukunft dieses Niveau halten können, muss der Kulturbetrieb entsprechend wachsen. Aufgrund von Verkäufen im Quellenpark, den dort anstehenden Baumaßnahmen und künftiger Maßnahmen neben dem Dortelweiler Platz, benötigt die Kultur neue Orte, um Bühnenbilder zu bauen und Probebühnen vorzuhalten«, betont Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) die Notwendigkeit des Bebauungsplans »Theaterwerkstätten«. Als Mitglied im Planungsausschuss konnte er seine Kollegen überzeugen.
KULTURACHSE ERGÄNZEN
»Wir haben in den 1980er Jahren damit begonnen, die Kulturachse in Bad Vilbel zu realisieren. Diese Achse zieht sich von der Alten Mühle über die Burg bis hin zum Kurhaus. Die Alte Mühle ist entsprechend saniert worden, am Kurhaus sind wir gerade dran, und die Burg erstrahlt seit Jahren in neuem Glanz. Doch die Zehntscheune an der Burg bedarf einer Modernisierung und einer Angliederung an die Kulturachse«, führte Stöhr aus.
Derzeit sind in der Zehntscheune die Werkstätten der Burgfestspiele untergebracht. Dort sei es eng, und die Arbeitsbedingungen seien nicht optimal. Die Zehntscheune sei geeignet, ein erlebbarer Teil der Kulturachse zu sein. »Mit Gastronomie und herausgeputzt würde sie die Kulturachse vollenden«, meint der Bürgermeister. »Gleichzeitig können wir am neuen Standort eine moderne Theaterwerkstatt errichten, in der nicht nur die Bühnenbilder entstehen, sondern auch Probebühnen untergebracht werden können.« Dies sei ein notwendiger Schritt für die Weiterentwicklung der Burgfestspiele.
An diesen Plänen monierendie Grünen im Regionalverband, dass sich zwischen dem neu geplanten Gebiet und der alten Bebauungsgrenze noch ein Abschnitt befinde, der die gleiche Größe wie die geplanten Theaterwerkstätten aufweist.
Peter Kluin, für die Grünen im Planungsausschuss: »Nach unserer Meinung wäre es konsequent gewesen, entweder dieses Gebiet für die Theaterwerkstätten vorzusehen oder beide Gebiete in die Planung mitaufzunehmen.« Es ergebe keinen Sinn, zwischen der vorhandenen Bebauung und der Neuplanung eine Fläche auszusparen.
Das angesprochene Gebiet befindet sich zwischen dem jetzigen Betriebshof, Gartenamt und Stadtwerken und werde in Zukunft allerdings für die Erweiterung der genannten Behörden benötigt, heißt es als Erwiderung aus dem Büro des Bürgermeisters. Und weiter: »Eine wachsende Stadt erfordert auch ein Wachsen insbesondere dieser technischen Dienste der Stadt, und das kann dort in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Areal geschehen. Daher die ›Lücke‹ zwischen der jetzigen Bebauung und den Theaterwerkstätten.« (zlp)