Bad Vilbel. Die Ortsverbände von BUND, NABU und der Arbeitskreis Stadtwald sind sich einig: Im Bad Vilbeler Wald gibt es viel zu entdecken. »Im Süden der fruchtbaren Wetterau liegend, besitzt er eine ausgeprägte Topografie, wird an einigen Stellen von Wasser gespeist und ist in der landwirtschaftlich geprägten Wetterau ein Kleinod. Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger in Bad Vilbel wissen das zu schätzen, auch viele Menschen aus Frankfurt besuchen den Laubmischwald«, heißt es in einer Pressemitteilung.
Jüngst seien jedoch wieder hochbetagte Eichen und Buchen gefällt worden, die sehr wichtig für das Ökosystem Wald sind – wie auch für uns Menschen. »HessenForst argumentiert, der Wald sei überaltert, und besonders Buchen wären dem Klimawandel nicht gewachsen.« Der Forstbetrieb vertrete damit eine Position, die dem Holzhandel zugute kommt und nicht dem klimagerechten Waldschutz.
»Unser Wald ist ohnehin schon stark geschwächt und ist in der Summe mit den Fichtenplantagen der Forstindustrie zum Emittenten von CO2 geworden.« Natur und Wald hätten in der hessischen Landespolitik der CDU-SPD-Koalition keine starke Lobby. Gerade der Wald sei jedoch ein starker Verbündeter in der Klimakrise. »Nachdem die Fichten keinen Erfolg mehr versprechen, werden nun die Laubwälder geplündert. Und dies auch in Bad Vilbel, wenn man von kommunaler Seite keinen Riegel vorschiebt, Verantwortung übernimmt und sich hinreichend eigene Gedanken dazu macht, wie der Wald der Bürgerinnen und Bürger gepflegt werden sollte. Es sei daran erinnert, dass es sich um einen Kommunalwald handelt, der uns allen gemeinschaftlich gehört, wir sollten mitentscheiden dürfen, wie der Wald behandelt werden soll.«
Am Montag, 10. Februar, tagt in Bad Vilbel die Kommission für Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, in der die Vertreter von HessenForst ausführlich ihre Waldstrategie präsentieren werden. Auch die örtlichen Organisationen wie der NABU, der BUND und der Arbeitskreis Bad Vilbeler Wald sind als beratende Mitglieder eingeladen. An diesem Tag wird wieder abgestimmt, ob man den Waldwirtschaftsplan von HessenForst 2025 unterstützt und eine entsprechende Empfehlung an die Stadtverordneten gibt. BUND, NABU und der Arbeitskreis Wald wollen Fragen stellen und Positionen zum Ausdruck bringen, die dem Vorgehen der Stadt und HessenForst widersprechen.
Das Ergebnis stehe laut der Organisationen heute schon fest, denn für einen Austausch auf Augenhöhe werde »kein Raum geschaffen, und für interessierte Bürgerinnen und Bürger ist eine Teilnahme sowieso ausgeschlossen«.
Deshalb organisieren BUND, NABU und der Arbeitskreis zwei Veranstaltungen. Am 21. Januar findet um 19.30 Uhr im Haus der Begegnung eine Info-Veranstaltung zum Bad Vilbeler Wald statt.
Ein Protesttreffen soll am 10. Februar von 17.30 bis 20 Uhr am Kultur- und Sportforum in Dortelweil stattfinden. red
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