Bad Vilbel. In diesem Frühjahr hatte der im Herbst 2015 gegründete Verein »Flüchtlingshilfe – Willkommen in Bad Vilbel« von der katholischen Kirchengemeinde Dortelweil den Keller unter der St.-Marien-Kirche bis zum Jahresende angemietet. Im März eröffnete der Verein dann dort einen Laden, in dem Bürger ab April vor allem Kleiderspenden, Schuhe, Spielsachen und weitere Sachspenden für die Menschen in der Ukraine und für Geflüchtete abgeben werden konnten. Organisiert wurde das Projekt des Flüchtlingshilfevereins nicht von den 177 Mitgliedern, sondern von den vier engagierten Ukrainerinnen Galina, Svitlana, Natalie und Jana.
Sie kamen im Frühjahr in die Quellenstadt und waren bis zu viermal in der Woche vor Ort in Dortelweil um die Spenden entgegenzunehmen, zu sortieren oder an die rund 755 Flüchtlinge und Asylsuchenden, die derzeit in Bad Vilbel leben, abzugeben.
Als Treffpunkt
und Info-Börse bewährt
»Die Leute haben lauter gut erhaltene Sachen für Frauen und Kinder, später auch für Männer gespendet. Wir sind sehr glücklich und danken allen Spendern«, sagt Galina Makovkina. Der Kleiderladen habe sich sehr schnell zu einem Treffpunkt und zur Info-Börse für Einheimische und Ukrainer entwickelt.
Die vier Frauen hatten geplant, die Spendenaktion Ende des Sommers zu beenden. Wegen der großen Nachfrage schließt der Laden aber erst Ende November. In der vergangenen Woche packten die vier Frauen 148 Pakete mit Kinderbekleidung für einen Hilfstransport. »Die Sachen sind für 100 Kriegswaisen in zwei Heimen in der Ost-Ukraine bestimmt.« Den Transport übernahm der gemeinnützige Frankfurter Verein »Oboz Humanitäre Hilfe für die Ukraine«.
29 Krankenwagen
Der Verein schickte 29 Krankenwagen voller Hilfsgüter mit einheimischen Fahrern in die Kriegsregion. Zwei davon transportierten die Pakete aus Dortelweil zu den Empfängern.
Beim Einladen wurde das Quartett tatkräftig von sechs ukrainischen Männern und den beiden Fahrern unterstützt. Schnell stellte sich heraus, dass auf den Ladeflächen noch Platz für weitere Pakete waren. Und so packten die Frauen noch 52 weitere Pakete mit Kindersachen, Schuhen und Decken. Es sei ein gutes Gefühl, etwas für die Kinder tun zu können, die ihre Eltern und ihr Zuhause verloren haben, sagten die Frauen. (fau)