Karben. Der Nachtragshaushalt für 2010 ist der erste Etat aus der Feder von Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Nach sechs Monaten im Amt schafft er es, das in diesem Jahr geplante Defizit von 5,5 auf immerhin 4,2 Millionen Euro zu verringern.
Das Zahlenwerk legte der Bürgermeister am Freitag den Stadtverordneten vor. Nötig wird es, weil der Wetteraukreis die Kreisumlage um zwei Prozent erhöht – „er vom Regierungspräsidium dazu gezwungen wird“, erinnert Rahn. Die Folge: 409 000 Euro muss die Stadt mehr zahlen als bisher geplant, erklärt Rahn. „Das schmerzt uns sehr, mit dem Geld hätten wir eine Menge bewegen können.“
Immerhin schlägt die Kreisumlage nicht direkt auf das Minus im Stadtsäckel durch. Denn den Menschen in Karben geht es derzeit recht gut: Die Kommune rechnet mit einem deutlichen Plus bei den Einkommenssteuerzahlungen – und daraus 900 000 Euro mehr für die Stadtkasse.
Nicht so gut sieht es dagegen bei der Gewerbesteuer aus: Statt mit sechs Millionen rechnet Rahn nur noch „konservativ“ mit 5,4 Millionen Euro von den Betrieben in der Stadt. Weil auch die Gewerbesteuerumlage sinke, ergebe sich mit der Zahlung für den Kreis „ein Nullsummenspiel“.
Allerdings wirtschafte das Rathaus in diesem Jahr besser als vorgesehen, freut sich der Bürgermeister. 550 000 Euro weniger sieht er für Personalausgaben vor. Die Zahl der Mitarbeiterstellen sinkt von 187 auf 184. 156 000 Euro sparten die Mitarbeiter bei den Sachkosten ein. „Sparsamste Haushaltsführung“ und niedrige Zinsen an den Kreditmärkten helfen der mit rund 57 Millionen Euro hochverschuldeten Stadt, 190 000 Euro weniger für die Kassenkredite zu bezahlen.
Weil außerdem einige Ausgaben ins nächste Jahr geschoben werden müssen – etwa der Bau des Rendeler Trainingsplatzes – kann Rahn das Defizit um 1,3 Millionen auf 4,2 Millionen Euro drücken. (den)