Karben. Das Vokalensemble Anima steht für höchst anspruchsvolle Liedwerke aus verschiedensten Epochen und Genren. Die Hörer in Rendel waren davon begeistert.
„Was für phantastische Stimmen“, sagte beeindruckt ein Besucher nach dem Konzert des Vokalensembles „Anima“. Eine Stunde lang trugen die sechs Sänger aus St. Petersburg in der Dorfkirche Rendel geistliche Lieder zum Advent vor und beendeten den Abend mit russischen Volks- und Weihnachtsliedern.
Für Überraschung sorgten zwei Lieder der Moderne: Ein Tango und ein Liebeslied aus den dreißiger Jahren. Ein spannendes Programm also, das das mehrfach ausgezeichnete Vokalensemble mit höchster Intensität und Ausdruckskraft bewältigte. Noch ganz im Zeichen der Gregorianik standen das „Ave Maria“ aus dem 14. Jahrhundert, doch immer vielgestaltiger wurden die Lieder, ausgesucht und bearbeitet von dem künstlerischen Leiter Victor Smirnov. Wunderbar war es, wenn sich bei manchen Liedern der tiefe Bass (Petr Samoylin) als Solopartie durchsetzte, dann wieder der Counter-Tenor (Egor Nikolaev), Tenor oder Bariton. Zusammen erzeugten sie eine Stimmkraft, die das kleine Kirchlein bis zur hintersten Ecke mit Musik erfüllte. Dabei ging nie die Klarheit und Individualität der Liedstücke verloren. (ado)