Bad Vilbel/Karben/Nidderau. Jetzt wird in die Hände gespuckt! Mit an die 60 Millionen Euro wollen Bund und Land im Wetterau- und Main-Kinzig-Kreis die Konjunktur ankurbeln. Am Montag kamen aus Wiesbaden die konkreten Zahlen: In Städte und Gemeinden der Wetterau sollen 28,1 Millionen Euro fließen, in die MKK-Kommunen 30,1 Millionen.
Zusätzlich schieben Bund und Land in beide Kreise Gelder für Sanierung und Neubau von Schulen und Sporthallen: 58,4 Millionen Euro für die Wetterau, 57,6 Millionen für Main-Kinzig.
Im Rathaus von Bad Vilbel ist Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) verhalten froh über anstehende 2,96 Millionen zusätzlich. „Das will ich erst Schwarz auf Weiß sehen und die Richtlinien abwarten“, sagt er. Er begrüßt es zwar sehr, dass die Kommunen auch einen Anteil erhalten. In Bad Vilbel könnten damit einzelne Bauprojekte vorgezogen werden – welche, will er sich mit den Fachleuten aus dem Rathaus noch überlegen und dann den Parlamentariern vorschlagen. Die Stadt hat sich bereits mit 21 Millionen Euro in diesem und 20 Millionen im nächsten Jahr ohnehin ein „sehr ehrgeiziges“ Investitionsprogramm vorgenommen.
Schiere Freude in Karben dagegen bei der Koalition aus CDU, FWG und FDP. „Das ist eine super Sache“, erklärte CDU-Chef Guido Rahn. Bereits seit dem Wochenende habe die Koalition einen Antrag fürs Parlament in Vorbereitung. Demnach soll der rot-grüne Magistrat schnell eine Prioritätenliste mit den drängendsten Sanierungsvorhaben ausarbeiten. Darin zum Beispiel Bürgerhaus und Sporthalle Petterweil, das Bürgerhaus Okarben, die Mehrzweckhalle Burg-Gräfenrode, einige Kindergärten. „Allein ins Hallenfreizeitbad könnten wir sofort 300 000 bis 400 000 Euro investieren.“ Rahn mahnt aber: Karben müsse ein Sechstel der Konjunkturspritze selbst aufbringen. Daher wollen die Koalitionäre den aktuellen Investitionsetat um diese Summe kürzen, um später keine Schulden zu machen. Was den Sofort-Effekt nach Rahns Ansicht nicht schmälert: Die für Karben vorgesehenen knapp 2,1 Millionen Euro verdoppelten den Investitionsetat 2009 dennoch.
In Nidderau freut sich Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) über den Geldsegen von 1,46 Millionen Euro: „Es ist gut, dass unten Geld ankommt. Es gibt eine Reihe von Projekten, die in Frage kommen. Ich werde jetzt aber noch keine nennen, um keine Erwartungen zu schüren, die dann eventuell nicht erfüllt werden können“, sagt Schultheiß. „Es braucht für diese Projekte noch Mehrheiten.“ Die Stadt werde jetzt eine Vorschlagsliste für die Gremien erarbeiten und auf die Ausführungsbestimmungen, also die Bedingungen an die zu finanzierenden Projekte, warten. (zis/den)