Karben. Eine Kompromissvariante haben die Karbener Stadtverordneten für den Bau eines Altenheims im Stadtzentrum gefunden. Der Bau an der Ecke Luisenthaler und Bahnhofstraße soll zwar nur noch drei- statt wie vom Investor gewünscht vierstöckig werden. Auch wird der Bau fünf Meter vom Fuß- und Radweg wegrücken. Allerdings soll das Haus definitiv in einer Flucht mit der übrigen Bebauung an der Bahnhofstraße – dem Subway-Gebäude sowie dem Hotel- und Geschäftshaus – in der Saint-Égrève-Straße entstehen.
Um diese Korrektur hatte das städtische Hochbauamt die Koalitionäre von CDU, FWG und FDP gebeten. Diese hatten ursprünglich das Verrücken des Baukörpers um fünf Meter nach Norden und dafür ein engeres Bebauen des nach Westen ausgerichteten Innenhofs gefordert. Auf Anregung von Stadtrat Gerd Rippen (Grüne) änderte die Koalition dann im Bauausschuss ihre Pläne, rückte den südlichen Flügel des u-förmigen Gebäudes gerade. Das „kann aus städtebaulicher Sicht nicht empfohlen werden“, sagt nun das Hochbauamt. Denn dadurch werde der grundsätzlich parallele Verlauf der Bebauung entlang der Bahnhofstraße gestört. „Die Torfunktion der Gebäude und die Korrespondenz zu den gegenüber liegenden Gebäuden geht verloren.“
Das sahen die Koalitionäre ein, schlugen die Änderung ihrer Änderung wieder in den Wind. Einstimmig genehmigte das Parlament damit nun, dass das künftige Altenheim 1652 Quadratmeter Fläche überbauen darf. Im Baugebiet Brunnenweg wird damit die Lücke zwischen Bahnhofstraße und dem Fußweg in Verlängerung der Saint-Égrève-Straße geschlossen.
Auf dem 4700 Quadratmeter großen Areal will die niedersächsische K&S Dr. Krantz Sozialbau und Betreuung für 7,5 bis acht Millionen Euro ein Altenheim mit 100 stationären Pflegeplätzen bauen. Dass das Gebäude vier statt bisher vorgesehener drei Stockwerke bekommen sollte, missfiel aber den Politikern. Auch fürchteten sie sich vor einer 40 Meter langen Wand, die unmittelbar neben dem neuen Rad- und Fußweg verlaufen wäre – also ähnlich nahe an der Bahnhofstraße wie das Gebäude des „Subway“-Restaurants. Ob K&S bauen kann, ist noch nicht endgültig klar: Nach den Planänderungen muss die Stadt das Grundstück erneut öffentlich anbieten. (den)