Brauerei Felwila spendet 1420 Euro für Förderverein der Burgfestspiele
Bad Vilbel. Ein Bild und 1420 Euro wechselten vorige Woche vor den Mauern der Vilbeler Burg die Besitzer. Rewe-Leiter Bernd Kaffenberger und seine Brauerei Felwila stifteten den Betrag an den Förderverein der Burgfestspiele. Hinzu kommt das Flaschen-Etikett als großes Bild. 1420 ist nämlich das Jahr, in der der berüchtigte Ritter Bechtram, der einst in der Burg wohnte, sein Leben verlor.
Was Raubritter Bechtram wohl sagen würde, wüsste er, dass sein Konterfei und sein Todesjahr eine Spendenübergabe zieren? Nun, er kann sich dazu nicht mehr äußern, denn 1420 wurde er in Frankfurt hingerichtet. »Wir haben ja schon das Bier ›Dunkle Seele‹ gemacht, das auf Bechtram anspielt und das ›Pirate Porter‹ mit der Jahreszahl seiner Schiffsüberfälle«, erklärt Bernd Kaffenberger. Es ist also durch und durch ein Regionalprodukt.« 1420 sei nicht nur die Jahreszahl der Hinrichtung des Bad Vilbeler Raubritters, sondern nun auch Titel des zeitlich limitierten Starkbiers. Deshalb stehe auf dem Bierdeckel auch »Köpf mich«, so Kaffenberger. Braumeister Christian Depré erläutert: »Das Bier ist sehr stark, kräftig und kernig und passt deshalb gut zu der Thematik.«
Künstler Florian Erb gestaltete das Etikett
Den Auftrag, ein entsprechendes Etikett künstlerisch zu gestalten, hatte dieses Mal Künstler Florian Erb. Er nutzt gerne verschiedenste Methoden zur Erstellung seiner Kunst, weiß Kaffenberger. Das Bild von Ritter Bechtram sei digital auf einem Tablet entstanden. Eine großformatige Version davon haben die Bierbrauer mitgebracht, um es an den Festspielintendanten Claus-Günther Kunzmann und den Fördervereinsvorsitzenden Michael Döricht zu übergeben.
»Wir bedanken uns ganz herzlich. Für das Bild werden wir einen schönen Platz finden. Vielleicht aber eher nicht das Kartenbüro«, überlegt Döricht. Kunzmann ergänzt lachend: »Das Bild eines Raubritters wäre vielleicht das falsche Signal für die Verkaufsstelle.«
Der Förderverein der Burgfestspiele ist breit aufgestellt. Unter anderem wird die Stelle der Theaterpädagogin von Geldern des Vereins finanziert. »Diese Projekte haben für uns immer Priorität, und da wird auch dieses Geld hineinfließen«, kündigt Döricht an.
Allerdings beteilige sich der Förderverein auch an der Wiederaufnahme des Audiowalks zu Shakespeares Sonetten. Die Festspiele hatten wegen der Pandemie im vergangenen Jahr das Open-Air-Format entwickelt und den Burgpark dafür illuminiert, damit die Gäste beim Hören der Sonette den Burgpark neu entdecken können. 2022 ist eine Wiederholung vorgesehen.
»Außerdem stehen bauliche Veränderungen an, wir haben also viel vor. Die theaterpädagogischen Projekte für Kinder haben allerdings immer Priorität.«
Man sei immer sehr froh darüber, wenn sich Firmen oder Privatleute zu Spenden an den Förderverein entscheiden. Erfreulicherweise habe der Verein während der beiden Pandemiejahre keine Förderer verloren, man habe weiterhin viel Unterstützung erfahren. »Rewe Kaffenberger ist ohnehin Mitglied bei uns und hat uns in der Vergangenheit schon mehrfach unterstützt. Ich finde es toll, wie Bad Vilbel gerade in dieser schwierigen Zeit an einem Strang zieht«, findet Michael Döricht.