In letzter Minute gibt es doch noch eine Lösung mit der Firma Wisag: Der Frankfurter Dienstleister kündigt nun an, ab Januar private Hilfspolizisten in Karben einzusetzen. Den ersten Starttermin hatte das Unternehmen platzen lassen. Die Aufgabenliste der Stadt wird derweil immer länger.
Karben. Obacht, Falschparker! Mit Jahresende dürfte für all jene in Karben, die es mit Parkverboten nicht so genau nehmen, die Schonfrist enden. Ab 2. Januar will der Frankfurter Dienstleister Wisag seine Hilfspolizisten Patrouille laufen lassen. Auf den neuen Starttermin hätten sich Stadt und Kommune am Dienstag der Vorwoche verständigt, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Zuvor hatte Wisag den vertraglich vereinbarten Einsatzstart der Hilfspolizisten zum 1. September platzen lassen.
Präsenz zeigen
Vier Hilfspolizisten sollen in Teilzeit im Auftrag der Stadt arbeiten. Sie sollen die Stadtpolizei entlasten in Zeiten, die für die festen Mitarbeiter weniger attraktiv sind: abends und am Wochenende. Denn zu diesen Zeiten gebe es überbordend viele Falschparker in der Stadt, die enge Straßen, Feuerwehrzufahrten oder auch Anwohnerparkplätze blockierten, moniert der Bürgermeister. All jene Verkehrssünder können sich somit wohl darauf einstellen, ab Januar per Knöllchen die Quittung dafür zu erhalten. Besonders dreist parkten Fahrer ihre Autos beispielsweise in der Straße Am Tiefen Born in Okarben. „Dort sind die Parkplätze vor den Hochhäusern, die den Anwohnern kurzes Halten und das Aus- und Einladen ermöglichen sollen, von Freitag bis Montag einfach zugestellt“, sagt Rahn. Zugleich sollen die Hilfspolizisten überall dort nach dem Rechten sehen, wo es immer wieder zu Problemen mit allzu lauten jungen Leuten sowie Vandalismus kommt, beispielsweise um die Turnhalle der TG Groß-Karben, am Bahnhof und der Skateanlage Klein-Karben.
Wichtig sei, dass die Stadt mit den Hilfspolizisten auch jenseits üblicher Dienstzeiten Präsenz zeige. Wie wichtig das sei, zeige der Diebstahl von zwei Gedenktafeln für die Gefallenen der Weltkriege von einem Denkmal vom Klein-Karbener Waldfriedhof.
Sauer ist der Bürgermeister noch immer auf die Wisag, weil sie den Vertrag nicht einhielt. „Die machen das wie Fluggesellschaften und überbuchen.“ Um ihr Personal voll auszulasten, nehme die Firma wohl zu viele Aufträge an, die sie dann nicht alle erfüllen könne.
Nach dem Fiasko mit der Wisag hätten weitere Unternehmen ihre Dienste angeboten, berichtet Rahn. Allerdings sei die Stadt wählerisch. „Wir wollen keine schwarzen Sheriffs“, sondern nur gut ausgebildete und offiziell bestellte Fachkräfte eingesetzt wissen.(den)