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Klettergerüst abgebrannt

Die Zerstörung des Kletterspielgeräts hat bei der Schulgemeinde in Okarben große Trauer ausgelöst. Foto: pe
Die Zerstörung des Kletterspielgeräts hat bei der Schulgemeinde in Okarben große Trauer ausgelöst. Foto: pe

Schulgemeinde der Grundschule Okarben schockiert

Karben. Wer den Hof der Grundschule am Römerbad betritt, riecht es gleich. Hier hat es gebrannt. Wo genau, ist unschwer zu sehen. Denn die Brandstelle ist mit rot-weißem Trassierband abgesperrt. Betreten verboten! Hinter dem Band sieht man schwarze Balken liegen, zwei davon noch mit Metallhaltegriffen. Die vier dicksten Balken stehen noch aufrecht, sind aber gleichfalls rabenschwarz. Und der daneben stehende Baum ist schwer geschädigt. Rund ein Drittel der Blätter der schönen Eiche sind verbrannt, auch ein Großteil des Stamms.

Ein übles Bild zu Beginn der zweiten Ferienwoche. Entsprechend tief sitzt der Schock. »Ich habe schon an jenem Sonntagabend einen Anruf unserer Hausmeisterin erhalten«, berichtet Kevin Börner, der für den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) die Kinder in den Sommerferien betreut. Die Nachricht hatte sich in der Schulgemeinde rasch verbreitet. Schulleiterin Iris Schwerak erfuhr in ihrem Urlaub von der Tat. Deren Stellvertreterin, Konrektorin Sabine Ditscher, eilte in die Schule, um sich selbst ein Bild von dem Schaden zu machen.

KNALL GEHÖRT
Nachbarn hatten gegen 18.20 Uhr am vorletzten Sonntag einen lauten Knall gehört. Sie rannten los, sahen das Klettergerüst in Flammen stehen und alarmierten die Feuerwehr. »Als wir vor Ort eintrafen, hat es schon lichterloh gebrannt«, berichtet Stadtbrandinspektor Christian Becker. Da ganz in der Nähe eine Scheune steht, habe er gleich neben der Feuerwehr Okarben auch noch das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Mitte alarmiert.
Deren Besatzung war übrigens gerade dabei, den Tag der offenen Tür auf dem Feuerwehrstützpunkt Am Breul abzubauen. Becker berichtete, das brennende Spielgerät sei schnell gelöscht worden. Aber mit Wärmebildkameras habe man die Umgegend und die Scheune abgesucht, sodass der Einsatz dann doch eine gute Stunde gedauert habe.
Als die 20 Ferienkinder des ASB am nächsten Morgen in den Hof kamen, war der Schock groß. Am Tag danach stehen die zehn Jahre alten Jonas und Felix traurig davor. »Ich bin da immer mit meinem Freund rumgeklettert«, sagt Jonas. Felix ist ebenso traurig: »Das war unser Lieblingsklettergerät.« Das bestätigt Kevin Börner. Er zeigt auf die Grillschale, die unter den zusammengefallenen Balken liegt. »Damit wollten wir grillen«, sagt er.
Brandstiftung?

Die Schulgemeinde ist geschockt wegen dieser von der Polizei als fahrlässige Brandstiftung eingestuften Tat. Schulelternbeiratsvorsitzender Christian Böhm sagt: »Das ist verdammt frustrierend für die Kinder und uns Eltern.« Das Gerüst sei durch Elternspenden finanziert worden. »Kürzlich sind erst in Eigenleistung die Holzhackschnitzel drunter ausgetauscht worden.«

Die Polizei geht davon aus, dass das in der Schale entfachte Feuer auf das Klettergerüst übergriff. Gezielte Brandstiftung könne man nicht ausschließen, sagte eine Polizeisprecherin, halte man nach aktuellem Ermittlungsstand aber für unwahrscheinlich. Die Ermittlungen laufen. Anzeige wurde erstattet wegen Sachbeschädigung. Geschätzter Schaden: rund 10 000 Euro.
Nun hofft die Schulgemeinde auf Hinweise. Wer was gesehen hat, wird gebeten, das der Polizei zu melden, Telefon: 061 01/5 46 00.