Wer zu spät kommt, findet nur noch Stehplätze in der voll besetzten Mensa des Schulzentrums. Dorthin muss das Sommerkonzert des Bad Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasiums ausweichen. Im Vorjahr fand es als Wandelkonzert in mehreren Räumen parallel statt, dafür fehlt jetzt das Personal. Doch so erlebt das Publikum, was Chöre und Musikklassen der Stufen Fünf und Sechs, der „große Chor“ und das Kammermusikensemble seit dem Winter erarbeitet haben.
Bad Vilbel. 160 Musiker und Sänger stehen auf der Bühne, berichtet Uwe Heller, der als Musiklehrer und Chorleiter das Sommerkonzert des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) gestaltet hat. Das Motto „Musik ist eine Brücke“ soll zeigen, dass die Klänge verbinden und Türen öffnen können. Mit drei Probetagen im Frühjahr haben die jungen Sänger dafür die Grundpfeiler gesetzt.
Stimmung mit Ballade
Eine entscheidende Voraussetzung schaffen die je zwei Musikklassen in der fünften und sechsten Stufe, die zusätzlichen Musikunterricht ermöglichen und Stimmbildung, die der GBG-Förderverein sponsert. Das vor zwei Jahren gestartete Projekt wird im nächsten Schuljahr weitergeführt, aber nur noch mit einer neuen fünften Klasse, der 5c, kündigt Heller an.
Bei dem Konzert kommt das Publikum in den Genuss von höchst unterschiedlichen Klangfarben, deren Gemeinsamkeit ganz offensichtlich der Spaß am Musizieren ist. Das kanadische Volkslied „Land Of The Silver Birch“ intoniert die Musikklasse 6 d von Maximilian Schoofs als stimmungsvolle Ballade. Der Chor der Fünftklässler, begleitet von Luana Mamic (6 c) am Klavier, präsentiert unterschiedliche Stücke, von dem mündlich überlieferten Volkslied „Es führt eine Brücke über den Main“ bis hin zu dem spielerischen und lautmalerischen „Tropical Fruit Market“: „Mango, Mango, Kiwi, Kiwi, Banane!“.
Der Sechser-Chor bietet mit Solistin Marlene Böhm überzeugend den Hit „Set Fire to the Rain“ der Sängerin Adele, aber auch die stark rhythmisierte Melodie „Sieh’ auf deinen Weg“ aus dem Film „Kinder des Monsieur Mathieu“ dar.
Junge Tenöre
Auch ein veritables Kammerensemble hat das GBG aufzubieten, mit Luigi Boccherinis schwungvollem Menuett im Trippeltakt, das am französischen Hof im 18. Jahrhundert erklang, Johann Strauss’ „Trisch-Tratsch-Polka“ – und als Kontrast George Gershwins Jazz-Standard „I got rhythm“.
Der große Chor beeindruckt mit begabten jungen Tenören: Sie kommen in kontrastreich angelegten Stücken wie Mozarts barockem Notturno „Luci care, luci belle“ zur Geltung. Zum Abschluss präsentiert die Musikklasse 6c von Uwe Heller mit Lisa-Marie Dehler an der Violine den geistlichen Kanon „Gaudeamus hodie“.