Jetzt, 51 Jahre nach dem Bau der Kirche, stehen die Dortelweiler Katholiken mit der Kirchen-Innenraumumgestaltung erneut vor einer großen Herausforderung. Der Kirchen-Innenraum wird für 140 000 Euro modernisiert und umgestaltet – Spenden erwünscht
Bad Vilbel. Pfarrer Herbert Jung und Gemeindemitglied Simone May informierten über das von ihnen, dem Verwaltungsrat und den sechs Mitgliedern aus der Seelsorgeeinheit Dortelweil gebildeten Projektgruppe „Innenraumgestaltung St. Marien“ erarbeitete Konzept zur Renovierung und konzeptionellen Veränderung.
Bereits abgeschlossen sind Renovierungsarbeiten wie die Turmsanierung, Aufarbeitung und Anstrich der Eingangstür, Erneuerung der Mikrofonanlage, der Bezug der Bänke und Kniebänke. Zu den anstehenden Renovierungsarbeiten gehören, die vom TÜV nach über 50 Jahren geforderte Installation einer neuen Elektroanlage, die zugleich den Kirchenraum künftig besser ausleuchten soll.
Die Wände und Holzverkleidungen sollen in hellen Farbtönen abgestimmt auf die Wandbildgestaltung gestrichen werden. Fenster müssen teilweise repariert und gereinigt werden. Die Orgel wurde bereits abgebaut. Sie wird gereinigt und neu gestimmt. Parkettboden und Treppen werden abgeschliffen und neu versiegelt. Durch eine Rampe seitlich des Haupteingangs erhält die Kirche einen behindertengerechten Zugang.
Im Außenbereich angebracht werden soll ein Marienbild als Ort der stillen Anbetung, wenn die Kirche geschlossen ist. Umgestaltet wird der Kircheninnenraum auf Grundlage des zweiten Vatikanischen Konzils für die Gestaltung von Kirchen. Es trat bereits kurz nach Einweihung der katholischen Kirche Dortelweil in Kraft. „Mit dem von uns erarbeiteten Konzept soll Bestehendes und Neues im Kirchenraum harmonisch miteinander verbunden werden“, betont Simone May.
„Ziel des zweiten Vaticanums ist unter anderem, dass der Altar näher zum Volk und das Volk näher zum Altar kommen soll, wodurch die Gemeinschaft der Gläubigen näher erlebbar werden soll“, informiert Pfarrer Herbert Jung.
Durch die Umgestaltung des Altarraums und dem Entfernen der obersten Altarstufe kann der Altarbereich künftig auch für kleinere Gottesdienstformen genutzt werden. „Gestaltet wird ein kleinerer Altar aus dunkelgrauem Basalt, der nach vorne mehr ins Zentrum gerückt wird, ein dazu passender Ambo (Aufbewahrungsort der Bibel und auch Ort der Predigt) sowie eine schöne Tabernakel-Stele angefertigt vom Steinmetz und Künstler Thomas Brahm aus Ober-Wesel“, berichtet Pfarrer Jung.
Das Ambo erhält zwei Ablageseiten für die Bibel. Der Tabernakel, der Aufbewahrungsort für das eucharistische Brot, wird aus der Mittelachse entfernt, an die seitliche Stirnwand gerückt und erhält eine neue, dunkelgraue Basaltstele wie auch die Marienfigur. Der Basalt hebt sich optisch vom hellen Altarraum ab. „Damit entsteht eine Einheit der drei wichtigsten liturgischen Orte Altar, Ambo und Tabernakel“, betont Pfarrer Jung. Von dem Wiesbadener Künstler Eberhard Münch künstlerisch in strahlendem Blau-, Gelb-, Weiß- und Grüntönen gestaltet wird die Altarwand, die Hintergründe der Marien- und Josefstatue. Die Farbgebung erfolgt unter Berücksichtigung der „Marienfarbe“ Blau und in Abstimmung auf die Kirchenfenster. Der Kreuzweg wird auf die Wand des Hauptschiffes angebracht. Die Renovierung und Umgestaltung dauert mindestens drei Monate. In dieser Zeit finden die Gottesdienste im Pfarrsaal statt. Von den voraussichtlichen Kosten in Höhe von 140 000 Euro steuert das Bistum Mainz maximal 15 000 Euro bei. Alles andere müssen die Dortelweiler Katholiken selbst aufbringen. Deshalb bittet die Gemeinde die Bürger der Stadt und aus dem Umland um Spenden.
Spendenbeträge können auf das Konto mit der Nummer 270 61 508 bei der Sparkasse Oberhessen, BLZ 518 500 79, mit dem Stichwort „Spende Renovierung katholische Kirche Dortelweil“ eingezahlt werden.