Zwar ist im ehemaligen HL-Markt, der zu einem Mehrgenerationenhaus umgebaut wurde, noch ein bisschen was zu tun. Doch die ersten Kinder sind bereits am Montag eingezogen. Was Kinder, Eltern und Erzieher zur neuen Kita sagen.
Niederdorfelden. So ziemlich alles in der neuen Kita im Haus am Lindenplatz erinnert an Natur: Der Boden ist grün, die Tapete zeigt Bäume – und die Gruppen heißen Früchte, Wurzeln, Blätter, Bienen und Blüten. Nur eins macht die neue Leiterin Stephanie Geßner nachdenklich: „Die Bäume, die da auf der Tapete abgebildet sind, sind Birken, keine Linden“, sagt sie und betrachtet das Foto der Stämme mit der dünnen weißen Haut. „Da waren wohl keine Botaniker am Werk. Aber die Kinder lieben die Tapete, sie standen schon am ersten Tag davor und haben sie angefasst.“
Seit Montag herrscht buntes Leben im Haus am Lindenplatz. Die offizielle Einweihung folgt zwar erst im September, doch schon jetzt toben, spielen und lachen hier 25 Kindergartenkinder und 20 Kleinkinder unter drei. 36 Krippenkinder können Platz finden in der geräumigen neuen Einrichtung, und insgesamt 50 Kita-Kinder. Doch noch sind nicht alle Plätze vergeben. „Wir freuen uns, jedem Kind einen Platz anbieten zu können, das kommen möchte“, sagt Bürgermeister Klaus Büttner (SPD).
Der Rathauschef ist sichtlich erleichtert, dass das schier endlose Projekt nun größtenteils abgeschlossen ist. Und der Betrieb richtig losgehen kann.
Leider keine Zauberei
Auch, weil dadurch die Platzsituation der Niederdorfelder Betreuungseinrichtungen deutlich entzerrt wird. Die Kinder, die nun zu den ersten in den neuen Räumen gehören, sind aus den Kitas Pusteblume und 100-Morgen-Wald an den Lindenplatz „umgezogen“. Und haben sich nach ein paar Tagen bereits bestens eingelebt. „Hier kann man gut spielen“, findet die fünfjährige Karla, die in einer Ecke ein rotes Plastikauto herumdüsen lässt.
Auch Erzieherin Rosa-Maria Giebe gefällt es in den neuen Räumen: „Wir haben jetzt hier viel mehr Platz, das ist gut. Außerdem muss ich nicht mehr so viel Treppensteigen wie in der Pusteblume.“ Mutter Jutta Siemens holt ihre Tochter Hannah (2) ab und sagt: „Ich finde es hier ganz toll, so hell und freundlich. Wir fühlen uns wohl.“
Auch den neuen Multifunktionsraum in der Mitte des Gebäudes haben die Kinder schon eingeweiht. Von den beiden abschließbaren Fluren, die zu den Betreuungsräumen führen, kann man durch Rillen in der Wand hineinschauen in die Halle mit Sprossenwänden.
Technik ist rätselhaft
Dabei brauchten die Verantwortlichen auf den letzten Metern noch einmal viel Optimismus. „Letzte Woche sah es nicht danach aus, als ob wir es rechtzeitig schaffen würden“, gibt Büttner zu. Deshalb hätten Geßner und weitere Helfer das Wochenende „durchmalocht“.
Auch Eltern hätten angeboten, zu helfen, doch das lehnte sie ab. „Aber es ist ganz gut, dass dadurch deutlich wird, dass so ein Projekt sich nicht durch Zauberei alleine fertig stellt“, schildert Geßner. Nun erinnern nur noch die Fotos an der Eingangstür daran, wie anstrengend die Umbauphase war.
Momentan lernen die Leiterin und ihre Angestellten noch täglich etwas Neues über das Gebäude. Lichtschalter, Klingeleinstellungen und vieles mehr erscheinen aktuell noch etwas rätselhaft. „Aber wir bekommen bald eine Einweisung, dann programmieren wir alles genau so, wie wir es brauchen“, sagt Geßner zuversichtlich.
Wer Interesse an einem Betreuungsplatz hat, setzt sich am besten direkt mit der Gemeinde unter Telefon (0 61 01) 5 35 30 in Verbindung.