Schöneck. Knabbergemüse mit Quarkdipp kommt auf den Tisch, zum Nachtisch gibt es Obstspieße. Doch zuvor steht im Kinderkochkurs „Junges Gemüse“ die gemeinsame, sorgfältige Zubereitung der Speisen auf dem Programm.
Der Duft von frischen Kräutern durchzieht die Räume des evangelischen Gemeindehauses in Oberdorfelden. Voller Konzentration stehen 13 Mädchen und Jungen an dem langen Tisch. Vor ihnen liegen gewaschene Kräuter wie Dill, Schnittlauch und Petersilie, die für den Kräuterquark geschnitten werden müssen. Zuvor haben sie bereits Paprika, Gurken, Kohlrabi und Möhren in appetitliche kleine Stücke geschnitten.
Der Kochkurs für Kinder ist ein gemeinsames Projekt der Kinder- und Jugendabteilung der evangelischen Kirchengemeinde Kilianstädten / Oberdorfelden und der Landfrauen Oberdorfelden. Die Kinder treffen sich vier Monate lang jeweils an einem Vormittag. Gemeinsam mit Elisabeth Stüve, Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit, und Helga Beck sowie Gisela Breunig von den Landfrauen bereiten sie gesunde, kindgerechte Speisen zu.
Ganz nebenbei lernen die Kinder, was zum Kochen noch dazugehört. So steht das Händewaschen an erster Stelle. Dann haben die kleinen und großen Köche die – von den Landfrauen gestifteten – Schürzen angezogen und sich die Arbeitsutensilien bereitgelegt, die nach jedem Arbeitsgang gereinigt werden.
Sarah (10) aus Oberdorfelden kocht zuhause manchmal gemeinsam mit ihrem Cousin: „Er will mal Koch werden. So haben wir neulich nach einem indischen Rezept gekocht.“ Auch einige der anderen Kinder stehen daheim gerne gemeinsam mit den Eltern in der Küche. „Ich mache am liebsten Pizza zusammen mit meinem Papa“, berichtet Lina (10). Im Kochkurs stehen indes Obst und Gemüse im Mittelpunkt. „Wir freuen uns über die Unterstützung durch den Biohof Ackerlei aus Bruchköbel, der uns Obst und Gemüse zur Verfügung stellt“, sagt Stüve.
Neben dem praktischen Zubereiten von Speisen gehe es im Kurs auch darum, „das Essen wieder mehr zu achten. Wir möchten den Kindern verdeutlichen, wo die Lebensmittel herkommen. Und wir wollen ihnen zeigen, dass man durch die Verwendung von regionalen und saisonalen Lebensmitteln Verantwortung für die Schöpfung und die Umwelt übernehmen kann“, erläutert Stüve. „Was gehört denn noch auf einen gedeckten Tisch?“, fragt Stüve. „Eine Tischdecke, Blumen und Gläser“, antworten die Kinder. Auch Tisch- und Essenskultur soll vermittelt werden, erklären Beck und Stüve.