Karben. Als Jürgen Jungnitz vor einigen Monaten in der Zeitung einen Spendenaufruf für sein Hilfsprojekt „Der Kinder wegen“ startete, ahnte er nicht, welchen Stein er damit ins Rollen bringen würde. Zahlreiche Leser, die Kirche und Sportvereine unterstützen den Karbener Unternehmer und seine Helfer mit großzügigen Spenden.
„Damit hätte ich niemals gerechnet!“ Jürgen Jungnitz schüttelt ungläubig den Kopf ob der hundertfachen Reaktion.
„Die Sachen haben eine tolle Qualität und sind allesamt sehr gut erhalten“, freut sich der Kopf der gemeinnützigen Organisation „Der Kinder wegen“. Im Jahr 2003 begann Jürgen Jungnitz gemeinsam mit einigen Helfern, zehn ukrainische Waisenhäuser und ein Krankenhaus in Lwiw (Lemberg) mit Geld und gespendeten Gegenständen zu beliefern. Erst im Mai schickten die Männer einen mit Spielsachen, Bekleidung für Kinder und medizinisch wichtigen Utensilien beladenen Transporter in die Ukraine.
Die Spenden erhält der Karbener Geschäftsmann aus der Bevölkerung. „Ohne diese Gaben wären Lieferungen in einem solchen Ausmaß undenkbar“, erklärt Jungnitz voller Dankbarkeit. Es seien sowohl junge Familien als auch ältere Menschen gewesen, die Jungnitz nach dem Artikel kontaktierten und sofort Hilfe unterschiedlichster Art anboten. Die Hilfe des Karbeners Thorsten Dauth ging über rein materielle Zuwendung sogar hinaus. „Er bot uns an, gemeinsam mit seinem Fußballteam aus Usingen beim Bepacken des Transporters im Mai zu helfen“, erklärt Jürgen Jungnitz gerührt.
Auch der evangelischen Kirche in Okarben und Pfarrer Eckart Dautenheimer möchte er besonders danken. Eines Tages erschien die Summe von 380 Euro auf dem Konto der Organisation. Das Geld hatte die Kirche beim Sommerfest gesammelt. Doch damit nicht genug: „Es folgten noch einmal Geldspenden, außerdem hängt zurzeit in der Kirche ein Spendenbarometer, das die Kinder bei den Gottesdiensten ständig anreichern“, erklärt der Karbener. Zum Dank war er selbst in Okarben und gab den Kindern einen ergreifenden Bericht über die Lage in der Ukraine.
Um ihr Mitgefühl mit den schwer kranken oder armen Kindern auszudrücken, bedruckten die kleinen Okärber einen Kissenbezug mit ihren Handabdrücken. Damit wollen sie Solidarität bekunden. Bereits im Januar soll der nächste Transport mit medizinische Utensilien starten. (sdr)