Bad Vilbel. Ein multifunktionales Gebäude, das der Gast durch eine schwungvolle Welle aus Glas betritt, soll das Appartement-Haus des Hotels am Kurpark werden. Fast scheint es, als schwebten die Wohnetagen auf dem komplett verglasten Erdgeschoss, das mit seiner Hotellobby, dem geräumigen, nach außen zur Niddastraße geöffneten Restaurant und einem dreifach teilbaren Bühnensaal der Gastronomie dient. „Jede Stadt lebt von einer Vielfalt gastronomischer Angebote“, zeigt sich Hotelier und Bauherr Thomas Kester überzeugt. Deshalb ist er sicher, mit seinem innovativen Café- und Restaurant-Konzept am Kurpark die Stadt zu bereichern und ein Stück attraktiver zu machen.
„Endlich läuft’s“, sagt Kester erleichtert. „Wir hatten unsere Hausaufgaben längst gemacht.“ Immerhin ist es 18 Jahre her, seit er 1989 zum ersten Mal eine Erweiterung seines Hotels beantragt hat. Vermessung, Bodengutachten, Statik – alles lag längst in der Schublade.
Wichtig ist Kester und dem Massenheimer Architekten Tapio Kasper, dass der Neubau in jeglicher Hinsicht unter den Vorgaben des Bebauungsplans bleibt. Mit einer Grundfläche von 590 Quadratmeter wird das 1481 Quadratmeter große, bisherige Parkplatzgrundstück (an der Ecke Parkstraße / Niddastraße) nur zu 40 statt der zulässigen 60 Prozent bebaut. Auch mit der Geschossflächenzahl von 1,51 bleibt das Gebäude deutlich unter den erlaubten 1,6. Vier Vollgeschosse könnte Kester übereinander stapeln, doch der CDU-Stadtverordnete verzichtet auf den Vollausbau des vierten Stocks. Dadurch bleiben sowohl der höchste Punkt an der Oberkante der Dachhaut mit 14,43 Meter als auch die Traufhöhe mit 12,90 Meter um 1,10 Meter unter den maximalen Vorgaben von 15,50 und 14 Meter.
Der teilweise begrünte Innenhof soll in Einbahnrichtung von der Niddastraße angefahren und über die Parkstraße verlassen werden. Im Hof entstehen 40 Stellplätze für Autos von Gästen und – nicht zuletzt aufgrund der Nähe zum Nidda-Radweg – 49 Fahrrad-Parkplätze. Dem im Grundbuch eingetragenen Durchfahrtsrecht des TV Bad Vilbel zu seiner Turnhalle trägt die Planung in vollem Umfang Rechnung.
Der Eingang durch eine große Drehtür zur Hotellobby mit Sitzbereich und zum Restaurant mit etwa 40 Plätzen befindet sich mitten in der Glaswelle an der Ecke. Zur Niddastraße hin setzt sich eine Glasfront fort, die im Sommer zur Außenbewirtschaftung als Straßencafé komplett geöffnet werden kann. Entlang der Parkstraße wird die Wand, hinter der sich überbaute Doppelparker-Stellplätze befinden, entweder mit Werbevitrinen aus Glas oder mit künstlerischen Elementen gestaltet. Allzu viel Raum bleibt dafür allerdings nicht, weil der Wartebereich an der Bushaltestelle in die Gebäudefront integriert werden soll.
Der 110 Quadratmeter große, fast vier Meter hohe Saal, der durch mobile Zwischenwände gedrittelt werden kann, öffnet sich mit einer Glasfront zum Hof und hat eine etwa 15 Quadratmeter große Bühne. Er ist auch zum Restaurant und zur Lobby hin zu öffnen. Die Gesamtfläche beträgt dann etwa 300 Quadratmeter. Die Räume bieten sich damit für Show-Veranstaltungen ebenso an wie für Familienfeiern jeder Größenordnung. In die Küche hinter der Theke im Gastro-Bereich will Kester Gastköche für spezielle Themenabende einladen.
„Das komplette Haus ist barrierefrei, denn ich hab mich immer geärgert, wenn ich bisher Gäste mit Behinderung im Altbau nicht aufnehmen konnte“, unterstreicht der Hotelier. Das Flachdach erhält durch einen Blechaufbau eine Neigung, die sich der Umgebung anpasst. Weitere Gestaltungselemente wie eine Pyramide auf dem Treppenhaus, aus Metall als moderne Deko gestylte Feuerschutzwände und -treppen im Hof sollen das Gebäude weiter aufwerten.